Montag, 25. März 2024

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie von Theresa Bell (Rezension)

 »Ich könnte eine viel zu lange Liste mit Gründen nennen, weshalb du dieser Einladung folgen solltest. Aber ich möchte nur einen nennen: Flohall erwartet dich.«




Allgemeines:
- 1. Teil einer Trilogie
- Hardcover, eBook, Hörbuch
- 17 Euro, 12,99 Euro
- Originalausgabe
- Thienemann Esslinger
- Erscheinungsdatum: 24.02.2024
- Seiten: 384

Worum geht es?
Dass in Flohall Tinte und Bücher wertvoller sind als Gold merkt die zwölfjährige Sepia schon bei ihrer Ankunft in der berühmten Hafenstadt mit ihrer duftenden Tinte und dem flüsternden Papier. Bei Silbersilbe, einem der drei großen Meister, soll sie das Handwerk des Buchdrucks lernen. Warum wurde gerade sie ausgewählt – ein tollpatschiges Waisenmädchen, das ständig Tintenflecken an den Fingern hat? Bald findet Sepia in Niki und Sanzio treue Freunde und erlebt ihr erstes Funkelfest. Doch es geschehen merkwürdige Dinge in Flohall. Tinte geht verloren, düstere Gestalten schleichen umher, und dann verschwinden die Meister. Sepia ahnt, dass das mit dem Tintenkrieg zu tun hat, und mit einem dunklen Alchemisten, den alle für längst besiegt gehalten haben.


Meine Meinung:
Theresa Bell entführt uns in eine Welt aus Tinte und Büchern, aus Magie und Zauber und zieht einen völlig in den Bann. 
Wir begleiten Sepia, die in der Druckerei von Meister Silbersilbe in dessen Lehre geht. Sepia beweist schon zu Beginn, wie schlau sie ist, jedoch aufgrund ihrer negativen Erfahrungen aus dem Heim sich noch nicht ganz behaupten kann. Mir war sie trotzdem sehr sympathisch - genauso wie ihre zwei neuen besten Freunde Sanzio und Niki. Als Trio haben sich mich echt zum Lächeln gebracht, weil alle drei so verschiedene Charaktere sind, die sich gegenseitig aufbauen und unterstützen. 
Lange lässt die Spannung auch nicht auf sich warten - eines Nachts wird die Druckerei in Brand gesetzt und die drei müssen fliehen. Hier zeigt sich die Vielschichtigkeit der Handlung besonders - die Meister verschwinden, Sepia begegnet das erste Mal sogenannten Aschegeistern und darüber hinaus bemerkt sie an sich seltsame Talente, die die anderen nicht zu haben scheinen. Und diese Komplexität verpackt Theresa Bell verständlich und harmonisch für ihr Lesepublikum, das laut Verlag, Kinder ab 10 Jahren sind. Selbst für mich als erwachsene Frau hat mich das Buch überrascht und ich war begeistert, wie spannend und unvorhersehbar sich die Ereignisse danach dann noch entwickelten. 
Das Trio findet Zuflucht bei Sanzio Bruder, Franscesco, der einer Bande angehört, die sich die Tintendiebe nennt. Niki, Sepia und Sanzio machen sich dann auf die Reise, die drei entführten Meister zu suchen, Flohall zu retten und die Magie wieder in Balance zu bringen. Umrundet von einem wahnsinnig schönen und wortgewandten Schreibstil hat das Buch viel Vergnügen bereitet. Die Twists und Turns am Ende waren einfach nur genial und die vielen angedeuteten Details vom Anfang fügten sich am Ende zu einem harmonischen Bild zusammen. 
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und die Atmosphäre hat sich nachhaltig in mir gefestigt, wann immer ich zu dem Buch greife, denke ich an die schönen Lesestunden mit Sepia und ihren Freunden und ihren Abenteuern. 

Samstag, 13. Januar 2024

Book Lovers von Emily Henry (Rezension)

 Ein Sommer. Zwei Rivalen. Eine Begegnung, mit der sie nicht gerechnet haben...



Allgemeines:

- Einzelband
- Softcover, eBook
- 12,99 Euro, 9,99 Euro
- Originalausgabe
- Droemer Knaur
- Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2023
- Seiten: 432

Worum geht es:

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens ist das Gegenteil jeder romantischen Romanheldin. Sie ist tough, scharfzüngig und nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Einzig für ihre Schwester Libby würde sie alles tun – sogar einen Sommer in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls verbringen, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. Von Picknicks auf Blumenwiesen und Dates mit attraktiven Landärzten jedoch keine Spur! Ausgerechnet dem arroganten und unnahbaren New Yorker Lektor Charlie Lastra begegnet Nora in Sunshine Falls wieder. Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass nicht nur in Büchern, sondern auch im wahren Leben manches anders ist, als es auf den ersten Blick scheint.


Meine Meinung:
Ein Buch für Booklovers… ein Buch über Buchliebhaber selbst.
Emily Henrys Buch lädt sehr zum Lesen ein! Das Cover ist in seiner Schlichtheit ansprechend und passt gut zum Inhalt und vor allem lässt es genug Abstraktheit übrig, sich selbst in Sunshine Falls zu denken. Und das hat mir bisher auch sehr viel Freude bereitet und mir erlaubt in die Welt schnell einzutauchen: Es ist alles lesernah. Emily Henry schreibt so unkompliziert, dass man als Leser wirklich das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein, als unsere Protagonistin Nora und ihre jüngere Schwester Libby im Flieger sitzen, um Urlaub zu machen. Mit dabei: eine grobe Handlungsorientierung. Libby hat eine Liste mit Punkten angelegt, die sie abarbeiten wollen, „um endlich mal was zu erleben“ - nach dem Motto. Ein grober Rahmen war somit geschaffen, wohin die Geschichte gehen will.

Die einzelnen Punkte, wie z.B. einen lokalen Laden retten, führen die beiden durch Bars, wo auch Nora auf ihren Konkurrenten Charlie trifft. Beide arbeiten in der Buchbranche, sind sich jedoch nicht wohlgesinnt. Sie kommen ins Gespräch, das Nacken der beiden brachte Witz in die Handlung und lockerte Nora als Figur auf: Sie ist Workaholic und liebt Struktur und Ordnung. Durch diese Szenen mit Charlie legt er eine Seite an Nora offen, die Nora dem Leser selbst niemals preisgeben würde. Das macht nicht nur ihn sehr charmant, sondern auch Nora als angenehme Protagonistin, die eben mehr kann, als immer die „anstrengende, sich stets sorgenden und in die Arbeit vertiefte“ große Schwester zu sein.

Wir haben es mit einer Enemies-To-Lovers Geschichte zu tun, sodass klar war, wohin sich die Reise mit Nora und Charlie entwickelte, und doch hätte der Übergang etwas fließender sein können, nicht so ganz linear, wie ich es empfunden habe.

Noras Beziehung und Hingabe zu ihrer Schwester ist sehr berührend und besonders spannend, da sie doch viel Einfluss auf Noras Entwicklung hat (dass sie sich am Ende selbst in die Kleinstadt-Klischees verliebt). So wird Libby nicht nur in die kleine Schwester-Rolle gedrückt und als „ist zu beschützen“ gelabelt, sondern als die eigentlich Verantwortungsvollere der beiden dargestellt wird: sie lehrt Nora, das Leben mehr zu genießen und dass nicht alles nur aus Arbeit besteht, sondern mit ein bisschen mehr Leichtigkeit viele Probleme einfacher anzugehen sind. Allerdings habe ich vor allem zum Ende hin Libby als dann doch etwas hinterhältig empfunden; dass sie ihre Schwester so hintergangen hat, war jetzt nicht die ultimative Methode sich beim Leser beliebt zu machen, obwohl es plottechnisch den Inhalt zusammengefügt und abgerundet hat.

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie von Theresa Bell (Rezension)

  »I ch könnte eine viel zu lange Liste mit Gründen nennen, weshalb du dieser Einladung folgen solltest.  Aber ich möchte nur einen nennen: ...