"Faye, Herz aus Licht und Lava" - Katharina Herzog (Rezension)

"Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast."

Allgemeines:
 - Einzelband
- Hardcover, eBook
- 18,95 Euro, 9,99 Euro
- Verlag: Loewe
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 24. Juli 2019
- Seiten: 400

Worum geht es?
 Seit der Ankunft auf Island geschehen merkwürdige Dinge. Gleich am ersten Abend führt ein Schwarm Glühwürmchen Faye zu einer Lichtung, auf der ein uralter Baum steht. Der Sage nach soll hier der Eingang zur Elfenwelt sein. Aber vor Jahren wurde das Herz des Baumes gestohlen. Und jetzt stirbt er. Faye beschließt, den Baum zu retten. Keine leichte Aufgabe. Vor allem seitdem ihr der impulsive und jähzornige Aron über den Weg gelaufen ist. Wenn Faye wüsste, auf was für ein Abenteuer sie sich da einlässt …

Cover:
Das Cover ist wie man es vom Loewe Verlag kennt: treffsicher und atemberaubend schön. Der blaue Hintergrund mit den goldenen Lettern spiegelt sowohl den Inhalt als auch den Titel wider: den Holunderbaum mit seinem goldenem Holz und sein Herz aus Lava, das mit einzelnen Lava"linien" auf dem Cover verziert worden war. Super detailreich und doch schlicht - meiner Meinung das perfekte Cover und ein super Eye-Catcher :)
5/5 Sterne

Storyline:
Alles beginnt damit, dass dem Leser Fayes Leben nähergebracht wird. Sie gehört mit ihrem Kumpel und heimlichem Schwarm Liam den "Green Devils" an; eine Gruppe von Aktivisten, die Drogen in polizeiliche Territorien pflanzen. Ich fand das einen sehr gelungenen und witzigen Einstieg, der sofort catched. Als die Polizei dann jedoch bei Fayes Zuhause Spuren von Schlafmohn finden und sie ganz knapp einer Jugendstrafe entkommen ist, nimmt ihre Mutter Juli(ane) sie mit nach Island, wo sie als Architektin einen Auftrag auszuführen hat. Die Seiten flogen förmlich, so schön war es, Fayes Reise mitzuerleben. In Island beginnt das eigentliche Abenteuer. Spannend und mitreißend wird Faye nähergebracht, dass der Weltenbaum (ein sterbender Holunderbaum) der einzige Zugang zur Elfenwelt ist und das gestohlene Lavaherz, die einzige Möglichkeit, den Baum zu retten. Das ist ein Handlungsstrang, der im Hintergrund für immer weiter anhaltende Spannung sorgt. Ein weiterer Handlungsstrang ist - wie kann es auch anders sein - eine süße, zum Knuddeln warme Liebesgeschichte. Und zwar zwischen Faye und Aron. Aron ist ein Einwohner von Kirkjuvik und der Neffe des Unternehmers, der gerne auf des Holundersbeerstrauchs Boden ein Hotel bauen möchte (dass dazu der Strauch gefällt werden muss, steht außer Frage). Während Aron zu Beginn jedoch abweisend ist, und Faye sich nach und nach in sein Herz schleicht, versuchen die beiden das Lavaherz zurück zu finden, und dem Baum wiederzugeben. Nebenbei erfährt Faye immer mehr über ihre eigentliche Herkunft und die Elfenwelt. Alles ist super süß verschachtelt, jede Handlung logisch und leicht zu verstehen, sodass ein richtiger Lesefluss entsteht. Und der hält sich natürlich bis zum finalen Showdown, der bei mir zum Luftanhalten geführt hatte...
5/5 Sterne
 
Charaktere:
Faye und Aron sind einfach nur zum Knuddeln. Der Leser kann sich super mit Faye identifzieren, die als Heldin super dargestellt ist. Ihre Handlungen und Gedankengänge sind super nachvollziehbar. Aron ist eher der typische BadBoy, der für ein Stück ein Stück Klischee in der Geschichte sorgt und doch Variationen und Einzelheit zu erkennen sind, die ihn besonders machen. Manchmal hat mir jedoch ein bisschen Vielfalt bei den beiden gefehlt. wo Faye leider sehr statisch war und Aron ein dynamischer Charakter.
4/5 Sterne

Schreibstil:
Katharina Herzog schreibt flüssig, ohne große Umschweifungen auf den Punkt gebracht, dass die Spannung immer bei behalten wird. Abwechselnde Parataxen und Hypothaxen lassen die Geschichte interessant und lebendig wirken und ihre Wortwahl ist treffsicher. Der leichte Schreibstil hat es möglich gemacht, dass man der Storyline sehr gut (ohne Verständnislücken) folgen konnte.
5/5 Sterne

Fazit:
Allgemein gibt es echt nichts großes an dem Buch auszusetzen. Spannung, flüssig und mitreißend. Vielleicht eher was für jüngere Leser als für mich, weil ich doch etwas anspruchsvolleres brauche, als der Roman mir geboten hat. Ich empfehle ab 12 aufwärts. 

4,5/5 Sterne