Freitag, 5. Januar 2024

Heart of Scars Chazz und Amira - Kacey Fierce (Rezension)

 „Du hüllst dich in Schwarz. Versuchst so, die Narbe deiner Vergangenheit zu verstehen. Doch ich kenne dich wie kein anderer.“





Allgemeines:
- 2. Teil einer Trilogie 
- Softcover, eBook
- 15,99 Euro, 3,99 Euro
- Originalausgabe
- Federherz Verlag
- Erscheinungsdatum: 13.10.23
- Seiten: 340

Worum geht es?
Geheimnisse, Selbstverletzung und Depressionen – das sind die Dinge, die Amira Sanchez’ Leben jahrelang dominiert haben. Nur für ihre Tochter und ihren Bruder versucht sie mit Hilfe einer Therapie, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Wie jeden anderen hat sie auch ihren besten Freund Chazz aus ihrem Umfeld verbannt. Bis sich die beiden durch seltsame Ereignisse und längst vergessene Briefe wieder näherkommen. Endlich könnte alles gut werden, wären da nicht Amiras schlimmste Feinde – ihre psychische Erkrankung und ein Unbekannter, der ihr Leben bedroht. Wird ihre Liebe zu Chazz dem standhalten?

Meine Meinung:


Mein Herz! Was für eine tiefgründige und berührende Geschichte. Mein Herz wurde gebrochen, wieder zusammengeflickt, wieder auseinandergesetzt und wieder geheilt. Kacey Fierce beschreibt mit „Heart of Scars“ eine Geschichte von einer jungen Frau, die Heilung erfährt. Heilung nach einer schweren Krankheit, Depression, den Aufstieg aus einem tiefen dunklen Abgrund. Dass jeder Mensch Glück erleben kann. Dass man seine Vergangenheit hinter sich lassen darf, auch wenn sie einen jagt. Ich habe viel gelernt, viel nachgedacht, während ich das Buch gelesen habe. Ich habe Amiras Schmerz gefühlt, mich mit ihr gefreut und war in einem Strudel aus Emotionen gefangen.

Wir begleiten Amira, die an Depressionen leidet, in der Vergangenheit ganz schön viel Scheiße erlebt hat und irgendwie versucht, nicht wieder in das Meer ihrer Depressionen abzutauchen. Auf ihrer Reise dieser Heilung begleitet Chazz sie, quasi eine enemies-to-friends-to-lovers Geschichte. Amira arbeitet in einem Tattoo-Laden, ist selbst einzigartig, wenn auch kein bunter Vogel, und lässt uns an ihrer Innenwelt teilhaben. Und das mit einer Intensität, dass ich selbst bitter geweint habe oder herrlich gelacht habe! Einen wirklichen Handlungsrahmen gibt es nicht unbedingt, was auch nicht schlimm ist, weil viel auf die Beziehung zwischen Chazz und Amira gesetzt wird. Nach und nach kommen die beiden sich näher und harmonieren mit jeder Seite mehr. Die Dialoge sind authentisch, flüssig und fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Allgemein profitiert der Lesefluss von dem angenehmen Schreibstil; man sollte aber bereit sein, eine etwas rauere Sprache zu erfahren, wo viel geflucht wird und viele „Arschloch“-Wörter auftauchen.

Ein schönes Element waren außerdem die Briefe, die Tracy, Amiras Tochter, an Chazz sendet (weil sie dachte, dass es Liebesbriefe wären, wirklich cute!), die die Vergangenheit von Amira aufrollen und sich gut in das Jetzt einfügen und die Charaktere und die Verbindungen zueinander besser verstehen lassen. An einigen Stellen war mir Amira nicht ganz so sympathisch, weil sie vor allem zu Beginn des Buches recht oft im Selbstmitleid badete, und erst nach und nach mit mehr Handlung und mehr Informationen das Verständnis aufkam, wie tief sie wirklich in ihren Depressionen noch steckt.

Die Geschichte kommt insgesamt gut mit der Liebesgeschichte aus, allerdings wurde es nochmal mit diesem Thrill-Charakter getoppt, der zum Ende immer mehr aufkam, und das Ausfließen der Spannung in Bezug auf die Liebesgeschichte gut ablöste. Der große Showdown - und dann saß man da und war wieder mit seinen eigenen Emotionen vollkommen überfordert, weil mir wieder bewusst wurde, wie sehr mich dieser Roman doch berührt und bewegt hat.

Allerdings sei angemerkt, dass ich den Neupreis für 16 Euro ziemlich wuchtig finde; im Verhältnis zu den Seitenzahlen und anderen Büchern aus einem ähnlichen Genre.

(Und Hauskater Devil war ja mal wohl der Star des Buches? :))

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