Mittwoch, 22. Mai 2024

Trial of the Sun Queen von Nisha J Tuli (Rezension)



Ein goldenes Reich, eine knallharte Außenseiterin und ein tödlicher Wettkampf um die Hand des Sonnenkönigs: Rache, Sex und fatale Intrigen am Hof der Fae!









Allgemeines:
1. Teil einer Trilogie
Taschenbuch, eBook
18,00 Euro, 12,99 Euro
Verlag: Droemer Knaur
Originalausgabe: Trial of the Sun Queen, 2023
Erscheinungsdatum: 01.03.2024
Seiten: 416


Worum geht es:
Nach zwölf langen Jahren im Kerker des Aurorakönigs hat Lor nur ein Ziel: dem grausamen High Fae jeden einzelnen Moment ihres Elends heimzuzahlen und mit ihren Geschwistern zu fliehen. Als sie gegen jede Wahrscheinlichkeit – und gegen alle Regeln – an den Hof des rivalisierenden Sonnenkönigs gelangt, scheint ihre Rache in greifbarer Nähe. Denn Lor wurde auserwählt mit neun anderen Tributen um die Hand des äußerst attraktiven Königs zu kämpfen und den Thron an seiner Seite zu erklimmen. Nur wenn ihr das gelingt, ist sie frei und kann ihre Familie retten. Doch um den Sonnenkönig für sich zu gewinnen, muss Lor erst einmal die tödlichen Wettkämpfe und intriganten Spiele am Hofe der Fae überleben.

Meine Meinung:
Die Prüfungen um den Platz als Sonnenkönigin haben begonnen. Der Sonnenkönig sucht eine Gemahlin, die gemeinsam mit ihm über das Land Aurora herrscht. Doch dafür sind eine Reihe von Prüfungen abzusolvieren; Lor ist als einziger Mensch eine von den Teilnehmenden. Die anderen jungen Frauen sind Fae; übermenschlich schön, mit magischen Kräften und sind, was höfische Sitten angeht, Lor meilenweit voraus. Eigentlich teilt Lor keine einzige Gemeinsamkeit mit ihnen, denn sie wird aus einem „Gefängnis“ entführt / gerettet, und bekommt die einmalige Chance ihr Leben zu verändern. Das spannende: während der Fall der Ehre bei ihren Mitstreiterinnen sehr tief sein kann, macht es Lor zu einer umso gefährlicheren Konkurrentin, denn sie hat nichts zu verlieren - nur zu gewinnen.

Handlung und Atmospähre erinnern an eine Mischung aus Tribute von Panem und Selection, beides Reihen, die ich liebe.

Die Prüfungen gehen los - Lor ist mit dabei, jedoch wissen die anderen nichts von ihrer wahren Identität - und auch niemand scheint wirklich zu glauben, dass Lor siegreich sein können.

Zwischen den einzelnen Prüfungen werden sie von Wächtern und Dienerinnen am Hof des Königs betreut und auch Lor erfährt mit dem Leser gemeinsam mehr über das bisher unbekannte ominöse und prunkvolle Leben der Fae. Ihnen mangelt an nichts. Nie mussten sie kämpfen, nie wussten sie, was körperlicher Schmerz bedeutet, nie, was Verlust bedeutet. Immer wurden sie mit Samthandschuhen angefasst - klar, dass das Lor sauer aufschlägt. Und in diesem Punkt konnte ich sie auch gut verstehen. Man sympathisierte sofort mit ihr. Allerdings gab sich das für mich sehr schnell wieder. Die Handlung war von Anfang an irgendwie sehr durchschaubar. Die Prüfungen waren innovativ und für sich auch spannend, auch wenn irgendwie immer klar war, dass es Lor entweder bis zum Ende schaffen wird, oder mindestens irgendwo eine Heldentat vollbringt. Unterhaltsam und fesselnd war es, allerdings fehlte die Spannung über das ganze Buch hinweg. Schade fand ich vor allem die vielen Andeutungen im Vorhinein um die wahre Identität von Lor, sodass der Twist am Ende keine Überraschung mehr war - für mich das das Buch allerdings dringend gebraucht hätte.

Lor wurde mir von Prüfung zu Prüfung unsympathischer. Sie war für mich zu sprunghaft. Zu nervig, vor allem in ihrer Intention, das für ihre beiden besten Freunde (Willow und Tristan) zu tun, waren zwar edle Motive und für den Leser allerdings nicht wirklich nachvollziehbar, da man selbst Tristan und Willow nie persönlich kennengelernt hat und so einfach keine Connection da war. Unpassend fand ich auch dieser Einwurf von Liebesszenen - mir mangelte es da an Glaubwürdigkeit. Lor hasst alles am Hof des Sonnenkönigs - und trotzdem bändelt sie mit ihm an?

Das Buch konnte mich leider nicht überzeugen, da hat auch der Hype nicht genützt und auch das wunderschöne Cover konnte das nicht retten. Das ganze Weltenkonzept hätte mehr erklärt werden müssen, die Sache mit den Fae stand irgendwie im Raum, leider wurden die Verbindungen nicht wirklich klar.

Nichtsdestotrotz war es stiltechnisch auf jeden Fall sehr angenehm. Es hat sich flüssig gelesen, die Wortwahl war in Ordnung und auch die Pointen haben nicht an Wirkung verloren. Trotz der oben genannten Kritikpunkte habe ich das Buch relativ schnell und gut lesen können, und vielleicht gebe ich dem zweiten Teil nochmal eine Chance - die Geschichte hat mich zwar nicht unbedingt gefesselt und in “Ekstase” versetzt, und doch hat sie mich auch nicht losgelassen. “Solides Mittelfeld” wäre meine zusammenfassende Bewertung.

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