Freitag, 11. März 2022

Der verbotene Wunsch - Stefanie Hasse (Rezension)

Eine Prinzessin mit einem traurigen Schicksal
Ein Herrscher mit einer grausamen Bestimmung
Eine Heilerin, die für die Rettung ihres Volkes kämpft
Eine Liebe, die das Ende der Welt bedeutet





Allgemeines:
- 1. Teil einer Dilogie
- Softcover, eBook
- 14,99 Euro, 12,99  Euro
- Verlag: knaur
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 1. März 2022
- Seiten: 333

Worum geht es?

Einst schufen vier Gottheiten das Land Alania und seine vier Völker. Damit die Menschen in Frieden gedeihen mögen, machten die Gottheiten jedem Volk ein mächtiges Geschenk. Doch eine Tafel, die jeden mit Blut geschriebenen Wunsch erfüllte, erwies sich als mächtiger als die anderen Göttergaben und weckte Neid und Krieg unter den Völkern – bis die Kriegerin Daria in einem verzweifelten Moment einen Wunsch notierte, der zum Fluch wurde.
Seither ist der Palast gespalten, Männer und Frauen leben getrennt. Darunter leidet vor allem Kronprinzessin Malena. Sie will nicht glauben, dass alle Männer ihr Böses wollen, nur weil sie eine Frau ist. Ihr sehnlichster Wunsch ist es, den Palast zu einen – und dabei ihre frisch entdeckten Gefühle für den Krieger Aries zu erkunden. Doch ausgerechnet das soll ihr Ziehbruder Valerian mit allen Mitteln verhindern. Denn nur er kennt den wahren Preis für Malenas Gefühle …



Meine Meinung:

Zum Cover: WOW! Lange nicht mehr ein so schönes Cover gesehen, das mich direkt angesprochen hat. Es untermalt genau das, was dieser Roman auch für mich war, ein Fantasyroman, der mal etwas ganz neues auf den Markt bringt. Mir gefallen die goldenen Applikationen und das Blut, das von den Lettern tropft. Die ausgewählte Farbwahl rundet alles elegant ab und macht neugierig auf den Inhalt. Ich muss gestehen, dass ich am Anfang ein bisschen enttäuscht war vom Titel, er schien eigentlich vieles zu verraten und wirkte so 0815, ABER er hätte tatsächlich besser nicht passen können und da war mein erster Eindruck wie weggepustet. Geheimnisvoll und lockend untermauert er die Stimmung, die das ganze Buch durchhält: einen wirklichen Lesefluss und ein Wohlfühlbuch. (Okay, ist keine Stimmung, aber ein Gefühl :))
Kommen wir deshalb auch schon zum Hauptteil. Es gibt vieles, das sich loben lässt, allerdings auch ein paar Kritikpunkte. 
Zunächst einmal vorab: Ich habe noch nie etwas von Stefanie Hasse gelesen und bin deshalb auch neutral an die Sache rangegangen. Es ist ja immer ein Unterschied, ob man etwas von einem Autor liest, den man bereits kennt und deswegen eine innere Erwartungshaltung aufbaut, oder ob man völliges Neuland betritt. Tatsächlich lässt mich Hasse neutral zurück. Ich schwebe jetzt nicht auf Wolke Sieben, bin aber auch nicht enttäuscht. Es war alles sehr flüssig zu lesen und ich habe es tatsächlich in einem Rutsch gelesen, weil ich mich doch nicht lösen konnte und die meisten Charaktere und ihre Ansichten auf die Welt dazu auch sehr spannend waren. Das passiert sehr selten, weil ich dann doch manchmal in die Stimmung gerate, dass ich gelangweilt bin, weil es sich zieht. Aber das war hier tatsächlich nicht so; locker flockig und schön war es zu lesen. Etwas Schönes für nebenher, und das ist leider auch das, was mich nicht gestört hat, weil eigentlich hat mich nichts richtig gestört, aber was mich so ein bisschen... leer gelassen hat.
Die Spannung hat vollkommen gefehlt. Zumindest habe ich es selbst so empfunden; vieles war vorhersehbar und wurde so lange ausdiskutiert und beredet, dass ich nie das Verlangen hatte, zu wissen, was als nächstes geschehen würde. Es war von Anfang an klar, dass sie Valerian rettet und sie beide ihren Wunsch schreiben können und es irgendwie doch so kommt, dass Männer und Frauen vereint sind. Dieser Aspekt ist leider auch der, der mich vollkommen irritierte: Männer und Frauen leben im Palast getrennt, aber im Dorf kennt sich jeder und es ist innig, niemand hegt Vorurteile? Das sind zwei verschiedene Welten, in der Malena und Valerian leben und dazu auch noch in ihren Palasthälften. Und ihre Gardistinnen kommen nicht einmal auf die Idee, den Palast zu verlassen und mal die Stadt aufzusuchen? Konnte man die Mauern nicht einfach einreißen? Oder umziehen, wäre dann das Problem nicht gelöst?
Weil, als es dann passierte, und beide wieder vereint waren, schien jeder vergessen zu haben, dass Mann und Frau sich jahrelang "bekriegt" hatten. Da wurde mir als Leser die Glaubwürdigkeit nicht ganz vermittelt und ließ einen mit dem Gedanken zurück, dass es sehr konstruiert wirkte. 
Die ganze Zeit bleibt das Gefühl, dass die Szenen aneinandergereiht sind, vielleicht ist es das auch, warum die Spannung fehlte. Vor allem, als Taipas Sicht dazu kommt, wird das Gefühl verstärkt. Taipa ist schon ein cooler Charakter und sie hätte ich gerne als Freundin, aber nur, wenn sie Cheveyo bitte zurücklässt. Cheveyo ist so jemand, von dem ich nur behalten hatte, dass er der Sohn des Stammeschefes ist und mit dem Bären gekämpft hat; und das ist sehr schade. Er hat so viel Potential, und er ist wirklich nett, aber eben sehr blass. Fast schon Lückenfüller-mäßig. Hoffentlich gibt es im zweiten Band mehr von ihm! Apropos zweiter Band; tatsächlich bin ich sehr gespannt. Zum Ende des Buches wurde vieles besser und es kam sogar Spannung auf! Die Sache mit den Göttern und Darianas Vermächtnis waren wirklich schön und hat zum Ende echt nochmal für Staunen gesorgt. 
Ich werde den zweiten Teil auf jeden Fall lesen. Ich bin sehr neugierig, wie es weitergeht und da noch viel Luft nach oben ist, könnte ich mir sogar vorstellen, dass ich mich irgendwann noch an die Reihe genauer erinnern kann. 
Schlussendlich bin ich sehr neutral gegenüber dem Buch. Es ist jetzt nicht so, dass ich es als erstes empfehlen würde, um ehrlich zu sein, aber es ist auch kein Buch, dass mich enttäuscht hat und deswegen auch nicht auf die "Bloß-nicht-lesen"-Liste kommt.
Mal sehen, was Hasse uns mit dem zweiten Band präsentiert!

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