Über Mütter und Töchter und die Kunst zu vergeben
Allgemeines:
- Einzelband
- Softcover, eBook
- 11,99 Euro, 9,99 Euro
- Verlag: Droemer Knaur (Knaur Romance)
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 1. August 2023
- Seiten: 280
- Einzelband
- Softcover, eBook
- 11,99 Euro, 9,99 Euro
- Verlag: Droemer Knaur (Knaur Romance)
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 1. August 2023
- Seiten: 280
Darum geht es:
Wie so oft hat Iris es nicht geschafft, rechtzeitig aus dem Büro zu kommen, um Livia abzuholen. Wie so oft hat Livia sich schließlich ihr Fahrrad geschnappt, um doch noch pünktlich bei ihrem Sport-Workshop zu sein. Doch diesmal hat die sportbegeisterte Teenagerin, die sich Hoffnungen auf eine Olympia-Teilnahme machen darf, einen schweren Unfall. Von jetzt auf gleich scheint Livias großer Traum beendet.Iris zerbricht beinahe an ihren Schuldgefühlen – bis sie erkennt, dass sie kämpfen muss, will sie Livia – und sich selbst – nicht verlieren.
Meine Meinung:
Normalerweise lese ich nicht dieses Genre, bin eher im New Adult Genre und Fantasy Genre unterwegs. Aber der Klappentext versprach eine Tiefe, die mich sofort ansprach. Mutter und Tochter: die wohl komplizierteste Beziehung der Welt. Ein Verhältnis, das einzigartig ist, auf bedingungsloser Liebe basiert und doch uns oft viele Nerven kostet. Ich habe selbst mit meiner Mutter ein solches Verhältnis, wie Livia mit ihrer Mutter Iris teilt. Man liebt sich irgendwie und hält zusammen und doch ist man manchmal entfremdet und kann sich nicht ausstehen. Alles geht mit einer großen Ladung Emotionen einher. Und genau deswegen hat mich das Buch so angesprochen: ich hoffte, verstanden zu werden, etwas zu lernen, mich vielleicht in vielen Punkten wiederzuerkennen, das Gefühl zu bekommen, nicht allein zu sein mit dieser schwierigen Beziehung.
Normalerweise lese ich nicht dieses Genre, bin eher im New Adult Genre und Fantasy Genre unterwegs. Aber der Klappentext versprach eine Tiefe, die mich sofort ansprach. Mutter und Tochter: die wohl komplizierteste Beziehung der Welt. Ein Verhältnis, das einzigartig ist, auf bedingungsloser Liebe basiert und doch uns oft viele Nerven kostet. Ich habe selbst mit meiner Mutter ein solches Verhältnis, wie Livia mit ihrer Mutter Iris teilt. Man liebt sich irgendwie und hält zusammen und doch ist man manchmal entfremdet und kann sich nicht ausstehen. Alles geht mit einer großen Ladung Emotionen einher. Und genau deswegen hat mich das Buch so angesprochen: ich hoffte, verstanden zu werden, etwas zu lernen, mich vielleicht in vielen Punkten wiederzuerkennen, das Gefühl zu bekommen, nicht allein zu sein mit dieser schwierigen Beziehung.
Wir lernen drei Generationen von Frauen kennen: die sechzehnjährige Livia, ihre Mutter Iris, die "Haupt"Protagonistin und deren Mutter Johanna.
Iris ist viel mit Arbeit beschäftigt, hat keinen Kontakt zu Johanna seit fünf Jahren und auch zu ihrer Tochter Livia ist es ein schwieriges Verhältnis. Livia will Olympionike werden, verfolgt ihren Traum mit Eifer und Wille. Dann hat sie einen schweren Autounfall und muss diesen Traum aufgeben. Das verändert alles. Iris findet wieder zu sich, Livia erkennt, dass Freundschaft und Nähe doch viel Wert sind und dass das Schicksal nicht fest gemeißelt ist und auch Iris und Johanna kommen sich näher. Dass nebenbei viele Tellings über das Leben vermittelt werden (vor allem vom "Griesgram" :)) ist ein schöner Nebeneffekt.
Das Buch erzählt von diesem unfassbar schwer zufassenden ambivalenten Konflikt von Mutter und Tochter in einer fieberhaften Intensität. Die Schwierigkeit dieser Generationenkonflikte, die Innigkeit und Verletzlichkeit, die vor allem Iris und Livia teilen: das Zulassen von Nähe. Dieser schmale Grad zwischen Mutterrolle und Unabhängigkeit und der Veränderbarkeit dieser, wenn das Kind erwachsener wird. Dass man selbst als Mutter noch Tochter ist. Vor allem hat mir sehr gut dieses "Heilen" gefallen, das dem Buch eine emotionale Lebhaftigkeit verleiht, die in einem schönen und flüssigen Schreibstil die Tiefgründigkeit untermauert.
Ein sehr schönes Buch, schnell zu lesen und fesselnd, das Thema Mutter-Tochter-Konflikte in seinem Kern getroffen. Die Charaktere lebendig, gut ausgearbeitet und spannend. Allerdings gab es an der Rahmenhandlung ein paar Sachen, die mich ein bisschen gestört haben. Weshalb es dann doch ein bisschen gedauert hat, bis ich das Buch beendet hatte. Zunächst einmal wurde ich in meiner anfänglichen Erwartung ein bisschen enttäuscht, mich mit Livia identifizieren zu können. Vielleicht bin ich zu alt, vielleicht machen die 5 Jahre zwischen Livia und mir doch etwas aus. Ich konnte Livia nicht leiden. Gezetert hat sie, undankbar war sie und wurde ständig als verletzliche Blume dargestellt, die dann aber noch beißt. Mit ihr bin ich leider nicht warm geworden - es hätte irgendwie auch ein Weichenstellen von ihrer Seite aus benötigt, ein "Iris-Entgegenkommen", denn auch wenn Iris quasi das Zentrum darstellt, ist sie auch immer noch eine Mutter und will per sé nichts schlechtes. Dass Iris Schuld an dem Unfall hat, finde ich auch übertrieben und hat mich irgendwie doch gestört, vor allem, da immer wieder darauf herumgeritten wurde, dass nur weil Iris zu spät war, Livia der Unfall passierte. Dieses Denken stört mich ein wenig, da Iris nicht verantwortlich dafür ist, dass der Autofahrer Livia angefahren hatte und des Weiteren war es nicht Iris vorsätzliche Entscheidung, absichtlich zu spät zu kommen, dass ihre Tochter im Regen fahren muss. Dass das natürlich Meckern auf hohem Niveau ist, ist klar.
Durchweg hat mir das Buch aber gefallen, vor allem dieser lockere Schreibstil, diese Kunst, ein so schwieriges Thema in einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen, dass ich nicht nur emotional wurde, sondern selbst viel ins Nachdenken gekommen bin. Das Buch wird mir bestimmt noch in Erinnerungen bleiben, und alleine deswegen wiegt die Kritik nicht ganz so viel. :)
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