Samstag, 8. Februar 2025

How to - Hausarbeiten

 Mein persönlicher Leitfaden für das Verfassen einer wissenschaftlichen Hausarbeit (hier für den Fachbereich Philologie)


Vorarbeit

I. Thema überlegen und brainstormen, was einem zu diesem Thema alles einfällt - versuchen, alles zu clustern und dann quasi aus der Gruppe an Unterthemen das heraussuchen, über das ich meine Hausarbeit (bei freier Themenwahl) schreiben möchte


II. aus diesen gebrainstormten Unterpunkten eine vorläufige Gliederung erstellen. In Germanistik ist es häufig Einleitung - Theorie - Analyse / Anwendung - Schluss (ganz grob gesagt). Wenn ihr Probleme habt, könnt ihr auch ChatGPT konsultieren, damit er euch eine Orientierung  zur Strukturierung geben kann


III. Sobald die Gliederung steht, überlege ich mir die Forschungsfrage. 


IV. Dann besuche ich meistens eine Sprechstunde beim Prof, um es abzusegnen und einzugrenzen


Jetzt geht‘s los

V. Für jeden Gliederungspunkt schreibe ich mir Stichpunkte auf, bzw. einen Ghosttext. Entweder was mir dazu spontan einfällt oder ich arbeite die Elemente, zum Beispiels des Buches, über das ich schreibe, an dieser Stelle ein. 


VI. Jetzt scanne und skimme ich Forschungsliteratur und schreibe mir dann in ein separates Dokument alles, was aus diesen Forschungstexten für meine Arbeit von Relevanz sein könnte.


VII. Vorher stelle ich einmal die Formalia ein; Seitenränder, Abstand, etc. und notiere mir ganz unten einmal Zielwortzahl / Zielseitenanzahl


VIII. Jetzt gehe ich Stück für Stück von oben bis unten vor: Ich schreibe den ersten Entwurf einer Einleitung. Überprüfe Stimmigkeit zwischen rotem Faden und Forschungsfrage und These. Diese drei Elemente packe ich dann in die Kopfzeile meines Dokumentes, dass ich sie immer beim Schreiben präsent habe. Nach der Einleitung schreibe ich den ersten Gliederungspunkt, überarbeite den dann einmal, bevor ich zum nächsten weitergehe. Wo ich Quellen brauche oder noch keine habe, markiere ich sie in Gelb und Großbuchstaben. Das hilft, dass der Schreibfluss nicht unterbrochen wird. 


IX. Ich nehme mir jeden Tag ein Unterkapitel vor und überarbeite eines von dem Punkt davor. Manchmal fallen einem am nächsten Tag noch bessere Formulierungen ein oder man merkt, dass man sich verrannt hat. 


X. Jetzt fülle ich die Quellen auf.


XI. Wenn ich einen groben Entwurf Fließtext fertig habe, konsultiere ich den Prof erneut und kläre offene Fragen & Probleme


XII. Dann überarbeite ich: alle Füllwörter raus, alle Sprichwörter oder umgangssprachlichen Formulierungen raus und passe nochmal Formalia an / kontrolliere / kürze.


XIII. Jetzt lasse ich verschiedene Leute überlesen, am besten verschiedene, die entweder sehr gut in Grammatik in Rechtschreibung sind, Ahnung vom Thema haben, keine Ahnung vom Thema haben, stilistisch wissen, wie man eine Hausi schreibt, etc


XIV. Jetzt vollende ich das Literaturverzeichnis, erstelle Deckblatt und co, dass es quasi bereit ist zum Exportieren.


XV. Als allerletztes gehe ich die Checkliste noch einmal durch:

  • Formalia?
  • Roter Faden immer erkennbar?
  • Text stringent und kohärent?
  • Stilistisch akademisches Niveau?
  • Quellenverzeichnis korrekt?
  • Deckblatt?
  • Akademische Integritätsdeklaration?
  • Anhänge?
  • Rechtschreib- & Grammatikfehler noch da?
  • Alle Interpunktionen korrekt?
  • Richtig gegendert?


XVI. Alles Exportieren. Einmal nochmal alles kontrollieren. 


Abgeben und jubeln!

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