Inez against all odds
Ägypten - das Land der Pharaonen. Pyramiden, Wüste, Grabkammern, Tempel, Geheimnisse und Inez mitten drin. Denn also sie einen schicksalshaften Brief erhält, hält sie niemand mehr davon ab, nach Ägypten zu reisen und einer Spur zu folgen, die ihr eine völlig neue Welt eröffnet. Inez against all odds - das könnte ihr Motto sein. Und dazu passt ihr charismatischer Charakter, ihre irgendwie sympathische Sturköpfigkeit, aber auch ihr Konter-Geschick. Inez ist keineswegs auf den Mund gefallen und das macht sie zu einer sehr interessanten Protagonistin. Ihr gegenüber steht Whitford Hayes, ebenfalls charismatisch, auch wenn er seine sympathische Art hinter einer hohen Mauer verbirgt. Bei seiner Vorgeschichte jedoch nicht verwunderlich, aber genau das gibt ihm irgendwie einen geheimnisvollen Vibes. Neben den beiden Protagonisten sind die anderen Charaktere auch super ausgearbeitet. Von Onkel Ricardo bis Isadora sind alle Charaktere greifbar, ihre Motive und Ziele stimmig und man kann sie vor allem unterscheiden - das war bei manch anderen Büchern schon ein Problem.
Inez Verhältnis zu Whit ist auf jeden Fall glaubwürdig, die Liebe zwischen den beiden entwickelt sich langsam und an das Tempo der Handlung angepasst. Immer wieder gibt es Dämpfer, aber die beiden geben nicht auf und ich bin gespannt, was der zweite Teil für die beiden bereithält.
Das einzige, was ich an Inez wirklich nicht leiden konnte, ist ihre Naivität. Es gibt ihr etwas Kindliches, Unreifes, was gar nicht zu ihren Handlungen passt - dass sie immer Konter gibt, dass sie alleine nach Ägypten reist, dass sie sich allen Anweisungen ihres Onkels widersetzt. Ihr blindes Vertrauen und ihre Leichtgläubigkeit waren zuweil anstrengend und irgendwann war ich auch relativ genervt davon.
Was mich aber ganz und gar nicht genervt hat, waren die Ägypten-vibes. Und wie ich die geliebt habe! Als junges Mädchen war ich ein riesen Ägyptenfan, hatte fast jedes Hörspiel, jedes Buch, das irgendwie mit Ägypten zu tun hatte. Jetzt dieses Buch zu lesen, hat meine Liebe dazu wieder aufflammen lassen. Denn das Buch versprüht diese spannende und faszinierende Atmosphäre, die ich früher so sehr geliebt habe. Vor allem durch diesen lockerflockigen bildlichen Schreibstil wird das ganze noch einmal untermalt. Ibañez schreibt unfassbar poetisch und bildgeladen und das coole ist ja, dass sie dem Stil des Buches treu bleibt und irgendwie auch Wörter verwendet, die man mehr ins 20. Jahrhundert einordnen würde als der heutigen Zeit, wodurch es noch besser gelingt, in das Buch einzutauchen.
Am absoluten besten hat mir aber die Handlung gefallen. Von Anfang an bis zum Ende ist immer etwas passiert, was man weder vorausgehen hat noch womit man im entferntesten gerechnet hat. Die ganzen Wendungen und Twists haben Empörung ausgelöst, Freude, Schock und haben genau das bewirkt, was für mich ein gutes Buch ausmacht: Mich zu fesseln.
Die magischen Elemente waren auch schön eingewoben, obwohl sie finde ich, noch hätten stärker eine Rolle spielen können, weil die Idee, die ihnen zugrunde liegt, wirklich neu ist (zumindest habe ich noch nichts derartiges gelesen).
Dass das Ende krass war, wirklich wirklich extrem überraschend, macht natürlich heiß auf den zweiten Teil. Jetzt heißt es; geduldig sein bis zum September oder auf Englisch switchen. :)
Übrigens - wer will, kann mal auf Instagram @seitentraeumer vorbeischauen - da habe ich einen Lesevlog zu dem Buch hochgeladen :)
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