Samstag, 29. Oktober 2022

The Lost Crown - Wer die Nacht malt von Jennifer Benkau (Rezension)



Für mich sind alle Farben grau geworden, schon vor langer Zeit. Alle Bilder, alle Gefühle... alles grau. Und dann kommst du und leuchtest und strahlst und machst Dinge mit mir, die nicht sein dürften, weil dieser Teil von mir gestorben ist.




Allgemeines:
- 1. Teil einer Dilogie
- Hardcover, eBook
- 19,99 Euro, 15,99 Euro
- Verlag: Ravensburger
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 10. Oktober 2022
- Seiten: 512

Darum geht es:
Nachtschwarz ist der Wald, in dem die junge Schmiedin Kaya von Räubern entführt wird. Totenbleich ist der verwundete Anführer Mirulay, der Kayas Hilfe braucht. Blutrot ist ihre Angst, dass sie einem Mann in die Falle gegangen ist, der nicht nur mit ihren Gefühlen spielt, sondern auch ihr größtes Geheimnis für seine Zwecke nutzen wird. Denn Kaya beherrscht die Gabe, Magie zu malen. Mirulay verfügt jedoch über eine ganz andere Magie, die Kayas Sinne betört und die Macht hat, Königreiche zu stürzen


Meine Meinung:

Eine verlorene Krone und eine Protagonistin mit besonderen magischen Fähigkeiten. The Lost Crown war definitiv das Highlight des Oktobers und kam genau zum richtigen Zeitpunkt!

Beginnen wir (wie immer) mit dem Cover. Eine Augenweide. Anders kann ich es nicht beschreiben; die Farben sind wunderschön (vor allem das Blau) und unsere Protagonistin Kaya hat diesen einen Gesichtsausdruck, der total anziehend auf mich wirkt und überaus neugierig auf die Geschichte macht. Die vielen spannenden Details und das gesamte Erscheinungsbild machen das Cover zu einem tollen Eye-Catcher. Und nebenbei bemerkt finde ich es super, wie sich alle Jennifer Benkau Reihen (zumindest die Fantasy-Reihen) im Regal super nebeneinander anordnen lassen.

Jetzt aber zur Handlung. Wir begleiten Kaya; eine junge Frau, die Schmiedin ihres Heimatdorfes ist und ein ganz besonderes Talent hat: Sie kann mit Farben Magie wirken. Allerdings hält sie diese Fähigkeit eher versteckt, sodass niemand davon weiß - bis auf ihren Kindheitsfreund Nevan. Als ihr Vater dann aufgrund eines Unfalles unpässlich ist, mit den Soldaten auf Reise zu gehen, wird Kaya geschickt. Sie reist mit Nevan und einigen Soldaten, als ihr Trupp plötzlich angegriffen wird, und Kaya entführt wird. Sie kommt zu einer neuen Gesellschaft, und wird fälschlicherweise als Heilerin gehalten, sodass sie den Anführer ihrer Entführer heilen muss. Dieser ist bei dem Angriff auf Kayas Reisetrupp lebensbedrohlich verletzt worden. Wenn es bis dahin noch nicht spannend genug war, wird jetzt die eigentliche Krux deutlich: Ebenjener Anführer ist Mirulay, der von da an fester Bestandteil der Geschichte wird. Die Handlung geht nun voran - Kaya wird an Mirus Hof gebracht, erfährt weitere spannende Details und als Leser erlebt man fesselnde Überraschungen, die weiterhin das Interesse aufrechterhalten. Das ganze Buch über hatte ich wirklich das Gefühl, etwas Erfrischendes und Lebendiges zu lesen - gar nicht wie andere Fantasy-Literatur, die anfangs unendlich viel Zeit braucht, um endlich in Fahrt zu kommen. Bei The Lost Crown hatte ich dieses Gefühl überhaupt nicht, was mir sehr zusagt.

Vielleicht liegt das aber auch an den genial ausgearbeiteten Charakteren, die uns Jennifer Benkau präsentiert. Gut konstruiert, von vorne bis hinten durchdacht sind Miru und Kaya als Protagonisten überaus faszinierend und treiben die Handlung stetig voran. Ihre Beziehung zueinander ist schön beschrieben; sie verlieben sich ineinander, aber authentisch und glaubhaft und sukzessive, was dem ganzen Buch noch eine Nuance verleiht, die es wirklich zum Highlight macht. Aber auch die Nebencharaktere; Cisca, Nevan und viele anderen z.B., wirken lebendig und haben mir wirklich gut gefallen.

Jennifer Benkau besitzt wirklich einen herausragenden Schreibstil. Die Konstruktion ihrer Sätze, die Wortwahl, das Wordbuilding im Generellen - alles nur lobenswert. Als ich vergangenes Jahr ihre New-Adult Reihe gelesen habe, kam ihr toller Schreibstil dort nicht so gut zur Geltung wie in ihren Fantasy-Werken. Alles in einem liest sich The Lost Crown super flüssig und man kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Was aber der Hauptgrund für den Titel “Monatshighlight” ist, sind die Besonderheiten, die über den ganzen anderen eben genannten Aspekten nochmal herausragen. Neben der anziehenden Atmosphäre geht von diesem Buch, der Handlung, den Charakteren ein ungeheurer Sog aus und als Leser wird man völlig in den Bann gezogen. Die Umsetzung der Magie ist so erfrischend und spannend, dass ich es kaum erwarten kann, in den zweiten Teil einzutauchen.


2 Kommentare:

Sepia und das Erwachen der Tintenmagie von Theresa Bell (Rezension)

  »I ch könnte eine viel zu lange Liste mit Gründen nennen, weshalb du dieser Einladung folgen solltest.  Aber ich möchte nur einen nennen: ...