Dienstag, 31. Oktober 2017

Rezension zu Snow

In dieser Welt war ich erwünscht, das war neu. In meinem Leben hatten sich bis jetzt nur wenige Menschen für mich interessiert. Und nur einem war ich wirklich wichtig gewesen: Bale. Und deshalb musste ich ihn zurückholen, koste es, was es wolle. (S. 138)


– Einzelband mit einer zusätzlichen Novelle
– Hardcover, kindle,
– 17,99 Euro (D), 14,99 Euro
– Verlag: Thienemann
– Originalausgabe: erschien 2016 unter dem Titel STEALING SNOW bei Bloomsbury academic
–  deutsch: 19. September 2017
– Seiten: 400
Erster Satz: "Der erste Kuss kann verwunschene Prinzessinnen wecken, den Fluch brechen und ihnen ein glückliches Leben bis ans Ende ihrer Tage zaubern."

Worum geht es in "Snow"?

Algid, ein Reich aus Eis und Schnee, ist Snows wahres Zuhause. Hier soll sie ihre eigentliche Bestimmung annehmen und das Land aus den frostigen Ketten König Lazars befreien. Snow, jahrelang in der Menschenwelt festgehalten, fällt es schwer, ihren Auftrag und ihre magischen Fähigkeiten zu akzeptieren. Durch Jagger und Kai, die sich beide um sie bemühen, erfährt sie die Geheimnisse von Algid und seinen Bewohnern. Doch Snows Herz gehört eigentlich schon Bale – dem sie ihre Flucht verdankt und den sie jetzt verzweifelt sucht …
Fazit:

In erster Linie spricht das Buch einen sofort vom Cover an. Die kühle Atmosphäre, die sich bildet, wenn man auf das Cover guckt, hätte eigentlich als Klappentext gereicht, denn der wiederum verrät meiner Meinung schon zu viel vom Buch.
Snow, ein wildes, junges Mädchen, um die herum die Geschichte spielt, ist am Anfang des Buches in einer Psychatrie namens Whittaker in New York, in der sie schon ihr ganzes Leben verbracht hat. Sofort lernt man sie näher kennen und sympathisiert mit ihr, trotz ihres wilden Temperaments, denn Snow erwähnt Dinge und spricht sie auch an, die in anderen Büchern viel zu oft unter der Wasseroberfläche bleiben und gar nicht thematisiert werden. Da ist zum Beispiel auch der Konflikt mit ihrer Mutter, mit der sie konfrontiert wird, wodurch Snow sofort authentischer und weniger perfekt wird. Neben ihren Stärken, die man erst später erfährt, ist vor allem ihr Charakter eine große Schwäche, mit dem sie zu kämpfen hat. Auch ihr Verhältnis zu Bale, der einzige wirkliche Freund im Whittaker, steht auf Glatteis. Seit die beiden sich einmal sehr nahe gekommen sind, und sich küssen wollten, ist der Junge eskaliert und hat ihr das Handgelenk gebrochen; seitdem sehen sich die beiden kaum noch.
Das Buch hängt sich gar nicht lange im Leben der Psychiatrie auf, sondern Snow wird schon früh von einem geheimnisvollen Jungen namens Jagger heimgesucht, der ihr in ihren Träumen begegnet und ihr etwas zu sagen versucht. Dadurch wird schon sofort Spannung aufgebaut, die sich auch hält, bis Snow schließlich eines Tages mit Hilfe von Bale aus dem Whittaker flieht. Doch dann wird Bale entführt... und Snow muss sich mit Jagger auf die Suche nach Bale machen, bei der sie in ein neues Land gerät, das eigentliche ihre wahre Herkunft ist. Algid.
Relativ schnell werden dort auch neue Fragen aufgeworfen und Probleme bilden sich, mit denen Snow zu kämpfen hat. Auch wenn man relativ wenig über Algid erfährt, werden die neuen Figuren, denen Snow dort begegnet, viel tiefgründiger vorgestellt. Kai, ein Junge, der sie aus einer misslichen Lage rettet, stellt zum allerersten Mal ihre Liebe zu Bale infrage. Nepenthe, eine Wasserhexe, die behauptet ihre Tante zu sein, erklärt und hilft Snow bei ihren Kräften, denn das Mädchen ist fähig, den Schnee zu beherrschen. Während es sich an dieser Stelle des Trainings ein wenig zieht, ist diese Zeit dennoch wichtig als Grundlage für das weitere Geschehen.
Irgendwann gelangt Snow nämlich auf der weiteren Suche nach Bale zu der Räuber-Königin und wird dort als Räuber-Mädchen ausgebildet. Während da die Spannung wieder einsetzt, rücken die Beschreibungen in den Hintergrund. Snow sieht sich vor einem neuen Problem: sie soll die Prüfung bestehen, ein Räuber-Mädchen zu werden. Und nebenbei stellt nun auch Jagger ihre Gefühle in Frage...
Das Buch war ein stetiges Auf und Ab. Die Spannung war durchgehend vorhanden, auch wenn sie an einigen Stellen mehr war, als an anderen. Die neuen Probleme, die sich immer wieder bildeten, ließen das Buch aber nie langweilig werden und der Schreibstil von Danielle Paige war angenehm und flüssig, dass man nach einer kurzen Pause unbedingt wieder weiterlesen wollte.
Snow ist ein Charakter für sich. Sie ist nicht perfekt- sie hat ihre Schwächen, ihre widerspenstige Art und Weise, dass es vor allem zu Beginn zum haareraufen ist, sie sich dann aber immer weiter bessert und man sie immer besser verstehen kann.


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