Samstag, 13. Januar 2024

Book Lovers von Emily Henry (Rezension)

 Ein Sommer. Zwei Rivalen. Eine Begegnung, mit der sie nicht gerechnet haben...



Allgemeines:

- Einzelband
- Softcover, eBook
- 12,99 Euro, 9,99 Euro
- Originalausgabe
- Droemer Knaur
- Erscheinungsdatum: 1. Dezember 2023
- Seiten: 432

Worum geht es:

Die New Yorker Literaturagentin Nora Stephens ist das Gegenteil jeder romantischen Romanheldin. Sie ist tough, scharfzüngig und nicht auf der Suche nach der großen Liebe. Einzig für ihre Schwester Libby würde sie alles tun – sogar einen Sommer in der idyllischen Kleinstadt Sunshine Falls verbringen, dem Schauplatz von Libbys Lieblingsromanen. Von Picknicks auf Blumenwiesen und Dates mit attraktiven Landärzten jedoch keine Spur! Ausgerechnet dem arroganten und unnahbaren New Yorker Lektor Charlie Lastra begegnet Nora in Sunshine Falls wieder. Nach und nach muss sie jedoch erkennen, dass nicht nur in Büchern, sondern auch im wahren Leben manches anders ist, als es auf den ersten Blick scheint.


Meine Meinung:
Ein Buch für Booklovers… ein Buch über Buchliebhaber selbst.
Emily Henrys Buch lädt sehr zum Lesen ein! Das Cover ist in seiner Schlichtheit ansprechend und passt gut zum Inhalt und vor allem lässt es genug Abstraktheit übrig, sich selbst in Sunshine Falls zu denken. Und das hat mir bisher auch sehr viel Freude bereitet und mir erlaubt in die Welt schnell einzutauchen: Es ist alles lesernah. Emily Henry schreibt so unkompliziert, dass man als Leser wirklich das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein, als unsere Protagonistin Nora und ihre jüngere Schwester Libby im Flieger sitzen, um Urlaub zu machen. Mit dabei: eine grobe Handlungsorientierung. Libby hat eine Liste mit Punkten angelegt, die sie abarbeiten wollen, „um endlich mal was zu erleben“ - nach dem Motto. Ein grober Rahmen war somit geschaffen, wohin die Geschichte gehen will.

Die einzelnen Punkte, wie z.B. einen lokalen Laden retten, führen die beiden durch Bars, wo auch Nora auf ihren Konkurrenten Charlie trifft. Beide arbeiten in der Buchbranche, sind sich jedoch nicht wohlgesinnt. Sie kommen ins Gespräch, das Nacken der beiden brachte Witz in die Handlung und lockerte Nora als Figur auf: Sie ist Workaholic und liebt Struktur und Ordnung. Durch diese Szenen mit Charlie legt er eine Seite an Nora offen, die Nora dem Leser selbst niemals preisgeben würde. Das macht nicht nur ihn sehr charmant, sondern auch Nora als angenehme Protagonistin, die eben mehr kann, als immer die „anstrengende, sich stets sorgenden und in die Arbeit vertiefte“ große Schwester zu sein.

Wir haben es mit einer Enemies-To-Lovers Geschichte zu tun, sodass klar war, wohin sich die Reise mit Nora und Charlie entwickelte, und doch hätte der Übergang etwas fließender sein können, nicht so ganz linear, wie ich es empfunden habe.

Noras Beziehung und Hingabe zu ihrer Schwester ist sehr berührend und besonders spannend, da sie doch viel Einfluss auf Noras Entwicklung hat (dass sie sich am Ende selbst in die Kleinstadt-Klischees verliebt). So wird Libby nicht nur in die kleine Schwester-Rolle gedrückt und als „ist zu beschützen“ gelabelt, sondern als die eigentlich Verantwortungsvollere der beiden dargestellt wird: sie lehrt Nora, das Leben mehr zu genießen und dass nicht alles nur aus Arbeit besteht, sondern mit ein bisschen mehr Leichtigkeit viele Probleme einfacher anzugehen sind. Allerdings habe ich vor allem zum Ende hin Libby als dann doch etwas hinterhältig empfunden; dass sie ihre Schwester so hintergangen hat, war jetzt nicht die ultimative Methode sich beim Leser beliebt zu machen, obwohl es plottechnisch den Inhalt zusammengefügt und abgerundet hat.

Freitag, 5. Januar 2024

Heart of Scars Chazz und Amira - Kacey Fierce (Rezension)

 „Du hüllst dich in Schwarz. Versuchst so, die Narbe deiner Vergangenheit zu verstehen. Doch ich kenne dich wie kein anderer.“





Allgemeines:
- 2. Teil einer Trilogie 
- Softcover, eBook
- 15,99 Euro, 3,99 Euro
- Originalausgabe
- Federherz Verlag
- Erscheinungsdatum: 13.10.23
- Seiten: 340

Worum geht es?
Geheimnisse, Selbstverletzung und Depressionen – das sind die Dinge, die Amira Sanchez’ Leben jahrelang dominiert haben. Nur für ihre Tochter und ihren Bruder versucht sie mit Hilfe einer Therapie, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Wie jeden anderen hat sie auch ihren besten Freund Chazz aus ihrem Umfeld verbannt. Bis sich die beiden durch seltsame Ereignisse und längst vergessene Briefe wieder näherkommen. Endlich könnte alles gut werden, wären da nicht Amiras schlimmste Feinde – ihre psychische Erkrankung und ein Unbekannter, der ihr Leben bedroht. Wird ihre Liebe zu Chazz dem standhalten?

Meine Meinung:


Mein Herz! Was für eine tiefgründige und berührende Geschichte. Mein Herz wurde gebrochen, wieder zusammengeflickt, wieder auseinandergesetzt und wieder geheilt. Kacey Fierce beschreibt mit „Heart of Scars“ eine Geschichte von einer jungen Frau, die Heilung erfährt. Heilung nach einer schweren Krankheit, Depression, den Aufstieg aus einem tiefen dunklen Abgrund. Dass jeder Mensch Glück erleben kann. Dass man seine Vergangenheit hinter sich lassen darf, auch wenn sie einen jagt. Ich habe viel gelernt, viel nachgedacht, während ich das Buch gelesen habe. Ich habe Amiras Schmerz gefühlt, mich mit ihr gefreut und war in einem Strudel aus Emotionen gefangen.

Wir begleiten Amira, die an Depressionen leidet, in der Vergangenheit ganz schön viel Scheiße erlebt hat und irgendwie versucht, nicht wieder in das Meer ihrer Depressionen abzutauchen. Auf ihrer Reise dieser Heilung begleitet Chazz sie, quasi eine enemies-to-friends-to-lovers Geschichte. Amira arbeitet in einem Tattoo-Laden, ist selbst einzigartig, wenn auch kein bunter Vogel, und lässt uns an ihrer Innenwelt teilhaben. Und das mit einer Intensität, dass ich selbst bitter geweint habe oder herrlich gelacht habe! Einen wirklichen Handlungsrahmen gibt es nicht unbedingt, was auch nicht schlimm ist, weil viel auf die Beziehung zwischen Chazz und Amira gesetzt wird. Nach und nach kommen die beiden sich näher und harmonieren mit jeder Seite mehr. Die Dialoge sind authentisch, flüssig und fügen sich gut in das Gesamtbild ein. Allgemein profitiert der Lesefluss von dem angenehmen Schreibstil; man sollte aber bereit sein, eine etwas rauere Sprache zu erfahren, wo viel geflucht wird und viele „Arschloch“-Wörter auftauchen.

Ein schönes Element waren außerdem die Briefe, die Tracy, Amiras Tochter, an Chazz sendet (weil sie dachte, dass es Liebesbriefe wären, wirklich cute!), die die Vergangenheit von Amira aufrollen und sich gut in das Jetzt einfügen und die Charaktere und die Verbindungen zueinander besser verstehen lassen. An einigen Stellen war mir Amira nicht ganz so sympathisch, weil sie vor allem zu Beginn des Buches recht oft im Selbstmitleid badete, und erst nach und nach mit mehr Handlung und mehr Informationen das Verständnis aufkam, wie tief sie wirklich in ihren Depressionen noch steckt.

Die Geschichte kommt insgesamt gut mit der Liebesgeschichte aus, allerdings wurde es nochmal mit diesem Thrill-Charakter getoppt, der zum Ende immer mehr aufkam, und das Ausfließen der Spannung in Bezug auf die Liebesgeschichte gut ablöste. Der große Showdown - und dann saß man da und war wieder mit seinen eigenen Emotionen vollkommen überfordert, weil mir wieder bewusst wurde, wie sehr mich dieser Roman doch berührt und bewegt hat.

Allerdings sei angemerkt, dass ich den Neupreis für 16 Euro ziemlich wuchtig finde; im Verhältnis zu den Seitenzahlen und anderen Büchern aus einem ähnlichen Genre.

(Und Hauskater Devil war ja mal wohl der Star des Buches? :))

Book Lovers von Emily Henry (Rezension)

  Ein Sommer. Zwei Rivalen. Eine Begegnung, mit der sie nicht gerechnet haben... Allgemeines: - Einzelband - Softcover, eBook - 12,99 Euro, ...