Sie wünschte, sie könnte ihn aus ihrem Leben streichen. Doch das Herz vergisst nie.
Das große Finale der Winterdreams-Reihe - und das war es auch. Ein wunderschöner Band, ein perfekter Abschluss. So anders als der Vorgänger-Band und trotzdem von gleicher Qualität. Dieses Mal geht es nämlich um Paisley und Knox. Im Vorgängerband hatten sie sich getrennt - Knox ist jetzt mit dem Supermodel Isla zusammen, Paisley ist quasi mit ihrer Karriere „zusammen“. Sie ertränkt ihren Schmerz über die Trennung und viel schlimmer noch, um das Ersetztwerden, in Training für Olympia. Dabei wird sie immer wieder von ihrem Perfektionismus und viel schlimmer noch, von ihrer Vergangenheit eingeholt. Denn ihr ehemaliger Trainer, der sie körperlich, verbal und emotional gebraucht hat, ist wieder aufgetaucht und macht ihr das Leben schwer. Er ist ubiquitär. In ihrem Kopf trichtert er ihr ein, dass sie ihre Eiskunstlaufkombi nur schaffe, wenn sie abnehme, „leicht wie eine Feder“ sei. Und körperlich greift er sie immer wieder an. Als Leser:in ist man wirklich empört, wütend, entsetzt - also voll in den Gefühlen drin. Paisley schweigt allerdings über seine Angriffe und macht damit vor allem Knox sehr misstrauisch (was sehr gut ist!), allerdings zögert Knox seinen Aktionismus meiner Meinung nach zu lange raus. Spätestens bei dieser einen Szene im Wald hätte er eingreifen müssen. Allerdings zählt Handeln wohl nicht zu seiner Stärke: denn auch sein Geheimnis mit und um Isla zögert er viel zu lange heraus. Ich kann verstehen, dass das wichtig für das Spannungsmoment war, aber irgendwann war ich kurz davor, Knox anzuschreien, er solle endlich mit Isla und Paisley sprechen und endlich reinen Tisch machen.
Das erregende Moment war bisschen dramatisch, aber es hat die Story um Ivan gut abgerundet, interessant, wie seine Plotline eingearbeitet, wurde damit habe ich nicht gerechnet.
Insgesamt gab es in diesem Buch weniger Spice, was ich ziemlich ziemlich gut fand - die Szenen, die es gab, waren dafür mega gut geschrieben. Das Buch brauchte auch nicht viel von dem Spice, es war einfach tiefgründig und emotional.
Die Charaktergestaltung war ambivalent. Paisley und Knox waren und sind perfekt ausgearbeitet (klar, die beiden sind ja auch die Protagonisten), aber bis auf Gwen und Wyatt (inkls. Phoenix) (und nach ihnen Jack und Kate) hatte ich nicht wirklich das Gefühl, dass noch andere Charaktere im Buch drin vorkamen. Man hat die ganze Clique so ins Herz geschlossen, irgendwie hat mir das deshalb gefehlt. Wyatt und Gwen waren in diesem Buch leider auch irgendwie sehr aufgedreht und extrem kindisch - irgendwie kein Verhalten, das man von 26-jährigen erwartet tbh. Nicht schlimm, es sorgte zumindest für eine Portion Humor, allerdings jetzt so im Nachhinein war es doch ein bisschen zu überdreht.
Der schreibstil ist perfekt, ich kann es nicht anders schreiben. Erfrischend, wortneuschöpferisch, das Gegenteil von langweilig und vor allem für Dialoge hat Ayla Dade so ein magisches Händchen.
Insgesamt habe ich jetzt nach meiner Klausurenphase in fast einem Schwung gelesen, so flüssig war alles. Ich wurde sehr sehr gut unterhalten! Love it.
