Dienstag, 17. März 2020

"Als der Himmel uns berührte" - Jann Friese (Rezension)

Eine bewegende Geschichte über eine Liebe voller Gegensätze, Leidenschaft, Mystik und Romantik in den Wäldern der Rocky Mountains


Allgemeines:
- Einzelband
- Softcover
- 12,99 Euro
- Verlag: Jani Friese
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 12. November 2019
- Seiten: 400

Worum geht es?
Es ist Indian Summer in Kanada, als Mia ihre Freundin Dana besucht, um sich von den Problemen in ihrer Ehe zu erholen. Dort auf der idyllischen Ranch, inmitten der Rocky Mountains, begegnet sie dem Halbblut Aiden wieder. Auf ihren gemeinsamen Ausritten durch atemberaubende Berglandschaften, vorbei an kristallklaren Seen, treffen sie nicht nur auf Biber und Elche, sondern Mia muss sich auch eingestehen, dass sie sich mehr und mehr zu ihm hingezogen fühlt. Sie verdrängt die leidenschaftlichen Gefühle und kehrt schließlich zu ihrem Mann zurück. Die anfängliche Euphorie und Hoffnung, sie könnte ihre Ehe retten, schwindet, als ihre schlimmsten Befürchtungen wahr werden. Von einem Moment auf den anderen verändert sich alles. Mia reist erneut nach Kanada und kommt einem wohl behüteten Familiengeheimnis näher, als ihr lieb ist. Ob es ihr auch diesmal gelingt, Aidens faszinierender Anziehungskraft zu widerstehen? Und was, wenn plötzlich ihr Ehemann auf der Bildfläche erscheint, der mit allen Mitteln versucht sie dazu zu bewegen, zu ihm zurückzukehren?
Meine Meinung:
Beginnen wir mit dem Cover: das überwiegend in blauen und grünen Farbtönen Cover strahlt eine wunderbare Atmosphäre aus. Passend zum Inhalt sind die Rocky Mountains abgebildet und davor ein See mit angrenzenden Wald. Mir gefällt dieses idyllische Bild sehr, da auch Mia und Aiden mit abgebildet sind und so ein direkter Bezug zum Inhalt hergestellt wird. Nicht zuletzt, weil auch der See eine besondere Bedeutung für die beiden hat. Der geschwungene Schriftzug harmoniert zudem auch sehr mit den üblichen Details und der Gestaltung des Covers. Mich persönlich würde das Cover nicht zu sehr anziehen, da ich nicht so gerne diese intensiven Farben mag. Ein Alleinstellungsmerkmal hat das Cover aber in jedem Fall.
Betrachtet man den Inhalt, so erwartet den Leser von Beginn an eine wunderbare, berührende Atmosphäre. Auch wenn Mia im ersten Moment mir nicht so ganz passt und ich irgendwie mit ihrer Art anecke, entwickelt man als Leser trotzdem im weiteren Verlauf Verständnis und empfindet sogar Mitleid. Direkt zu Beginn wird es fesselnd, denn Mia braucht eine Auszeit von ihrer Beziehung. Begleiten tuen wir die quirlige Protagonistin also auf eine Reise zu ihrer alten Freundin Dana. Doch bevor sie nach Kanada aufbricht, bekommt man einen ersten Geschmack von Mias Ehemann Tristan. Sofort unsympathisch und unverständnisvoll wirkend, fördert das den Fakt, dass der Leser sich besser mit Mia arrangieren kann. Auch wenn zu Beginn klar ist, dass die Ehe zwischen Mia und Tristan scheitern wird, ist die Umsetzung und die Hinführung zu diesem Wendepunkt fesselnd. 
Als sie in Kanada landet, akklimatisiert sie sich schnell und der Leser wird in eine atemberaubende Atmosphäre gehüllt. Ich hatte selbst das Gefühl, dass man für einen Moment innegehalten hat und kurz durchgeatmet hat - so sehr habe ich die beschriebene Atmosphäre genossen. Spannend wird es dann eine Zeit lang leider nicht und doch hat man das Gefühl, dass man sich von dem Buch nicht losreißen kann. Mia lernt auch Aiden besser kennen - die Sache mit dem Halbblut habe ich leider noch nicht verstanden - aber die Beziehung von den beiden ist einfach hinreißend und Aiden scheint der perfekte Mann für Mia zu sein - trotz Altersunterschied und der bereits vorhandenen Beziehung seitens Mia zu Tristan und Aiden seitens Emily.  So geborgen man sich in Mias kleinen Abenteuern und Ausflügen und der scheinbar perfekten Stimmung auf der Farm fühlt, muss Mia doch wieder nach Deutschland zurückkehren. Da hab ich das erste Mal gemerkt, dass ich weitere Stunden in dieser perfekten Atmosphäre verbracht hätte und mit Mia mitgelitten habe, dass sie zurück zu Tristan muss. Back to Germany läuft natürlich nicht alles glatt für Mia. Innerlich fiebert man schon mit, dass sie hoffentlich bald wieder nach Kanada zurückkehrt - und natürlich zu Aiden findet.
Als Mia dann jedoch einen Autounfall hat und ihre Stimme verliert, wird dem Leser erneut das Ausmaß ihrer geschundenen Seele bewusst. Man klebt förmlich am Buch und kann es buchstäblich nicht mehr aus der Hand legen, weil man unbedingt wissen möchte, wie Jani Friese Mias Situation auflöst - oder ob überhaupt! Denn selbst als Mia nach Kanada fliegt, Aiden wieder sieht, scheint es aussichtslos zu sein. Zumindest für ihre Stimme und Achtung! Auch für die Liebe, denn Emily scheint Aiden immer weiter zu vereinnahmen, dass dem Leser innerlich das Herz blutet. Und so geht es bis zum Ende immer weiter - man lacht mit, man ist kurz vor den Tränen, man leidet und atmet erleichtert auf. Ein unglaublich bewegendes und mitreißendes Buch. 
Jani Frieses Schreibstil zaubert einem einfach nur ein Lächeln auf die Lippen. Angebrachte Wortwahl, abwechslungsreiche und spannende Sätze machen das Buch zu einem wirklich schönen Abenteuer für sich.

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