Sonntag, 22. März 2020

"Die Greifenreiterin, Gefangenschaft" - Sabine Schulter (Rezension)

Spannende Storyline und hinreißende Charaktere machen das Buch zu etwas ganz Besonderem!





Allgemeines:
- 1. Teil einer Trilogie
- Softcover
- 12,99 Euro
- Verlag: Sabine Schulter
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 22. August 2019
- Seiten: 322

Worum geht es?
Gleich bei ihrer ersten Mission als vollwertige Reiterin fällt Rayna mit ihrem Greifen Ferril in die Hände der Nanjok, einem unbarmherzigen Volk des Nordens. Was dieses weit im Süden zu schaffen hat, weiß Rayna nicht - genauso wenig wie Hyron, der ebenfalls gefangen gehalten wird, wenn auch nicht durch Ketten. All ihr Denken ist auf Flucht ausgerichtet. Doch was beide nicht einmal erahnen, ist, dass ihr Treffen und ihr gemeinsamer Überlebenskampf bei den Nanjok erst der Anfang von etwas viel Größerem bedeutet.
Meine Meinung:
Beginnen wir mit dem Cover. Das in grünen Farbtönen gehaltene Cover ist wunderschön - man sieht die Protagonistin Rayna mit ihrem Greifen Ferril an einer Klippe stehen, ganz mysteriös und spannend in Grau- bis Schwarztönen gehalten. An den Kanten sieht man noch einzelne Blätter, die super schön den großen Schriftzug umrahmen, der sehr gut mit den übrigen Details des Covers harmoniert. Allgemein gefällt mir super gut, dass sich die einzelnen Motive auch mit dem Inhalt decken - einen Einblick geben, aber doch nicht zu viel verraten. Besonders, dass Rayna und Ferril in die Ferne sehen, was einen ersten Einblick auf die Abenteuer und die Ungewissheit gibt, die vor den beiden liegen. Was an sich schon Spannung erzeugt - für mich als Fantasyleser also sehr anziehend wirkt.
Die Geschichte beginnt vierzehn Jahre vor den Ereignissen. Ein perfekter Einstieg meiner Meinung nach, um dem Leser einen ersten Überblick zu gewähren, und ihn im Buch "ankommen" zu lassen. Spannend wurde es sofort: denn die junge Rayna freut sich seit langem darauf, sich einen Greifen auszusuchen- beziehungsweise sucht der Greif Rayna aus. Man ist sofort gefesselt und ist fast schon "gezwungen" weiterzulesen, denn wider Erwarten wählt keiner der Junggreifen Rayna aus. Das war der erste Moment, wo man mitbekommen hat, dass man voll mit Rayna mitgefühlt hat und im Buch versunken war. 
Doch Rayna ist was ganz Besonderes: obwohl keiner der Junggreifen sie erwählt, wird sie Reiterin, und zwar weil das frisch gelegte Greifenei sie erwählt. Und Rayna brütete es schließlich aus, bis wir jetzt vierzehn Jahre später im Geschehen ankommen. 
Wir begleiten Rayna nun schließlich mit zu ihrem Training. Spannend und fesselnd werden ihre Flugmanöver und die verschiedenen Disziplinen beschrieben. Und dann kommt die ersten große Überraschung - das eigentliche Training hat sich in Wahrheit als Prüfung herausgestellt, die Rayna nun zu einer vollblütigen Botschafterin macht. Im Weiteren kommt es zum Kern des Buches. Der Anfang wurde so detailreich beschrieben, dass man als Leser mitgekommen ist, aber so gerafft, dass man nicht die Lust verloren hat und beständig weiterlesen möchte.
Rayna macht sich nun also auf den Weg zum Himmelsvolk, um dort zu korrespondieren. Auf dem Weg dahin gerät sie während einer Pause jedoch in einen Kampf mit den Nanjok. Man fiebert regelrecht mit, als die Nanjok - eine böse Gruppierung aus dem Norden von Teharis - Rayna und Ferril überwältigen und einsperren. 
In diesem Karren trifft sie dann jedoch auf Sattela und Hyron, mit denen sie schnell anfängt zu sympathisieren und die die einzige Hoffnung sind, dass Rayna überleben kann. Betrachtet man das Buch in seinem Gesamtinhalt, so nimmt dieser Teil der Geschichte den Kern ein- klar, der Untertitel bezieht sich ja auch auf ihre Gefangenschaft. Die Umsetzung jedoch ist gnadenlos gut gelungen. Die Spannung fällt an keiner Stelle ab und auch, wenn in manchen Kapitel handlungsweise nicht viel passiert, sind es doch der Schreibstil und dadurch bedingt auch Raynas Gedanken, die das Buch so lebendig halten. Man leidet mit, man freut sich mit und man ist komplett in der Welt versunken. 
Das hat man natürlich der guten Umsetzung der Charaktere zu verdanken. Seit Beginn konnte man sehr gut mit Rayna mitleben - ihre Gedankengänge waren logisch und nachvollziehbar. Manchmal kam mir Hyrons Schwester Sattela lästig und "unnötig" vor, doch ist sie unvermeidbar für den weiteren Verlauf der Handlung gewesen. Auch Hyron, der perfekt mit Rayna im Team harmonierte, war ein wichtiger Punkt für die Geschichte.
Sabine Schulters Schreibstil ist wirklich gut. Davon abgesehen, dass das Lieblingswort der Autorin "weswegen" ist, konnte man sehr gut mit lesen und die Abwechslung aus Parataxen und Hypotaxen unterstützte die Storyline super. Die Wortwahl war auch immer treffend und angebracht, sodass ich omnia in unum zu dem Schluss komme, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Die Handlung und die Charaktere waren super ausgedacht, vor allem sei an dieser Stelle gemerkt, dass auch die Namenswahl sehr harmonisch war und ich das Buch bei Gelegenheit noch einmal lesen würde - vor allem bin ich aber riesig auf die Fortsetzung (Greifereinterin: Hoffnung) gespannt! 
4,5 / 5 Sternen

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