Mittwoch, 24. Juni 2020

Wir sind der Sturm - Sophie Bichon

Sein Geheimnis könnte sie zerstören. Doch ihre Sehnsucht nach ihm ist stärker.




Allgemeines:
- 2. Teil einer Dilogie
- Softcover
- 12,99 Euro
- Verlag: Heyne
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 11. Mai 2020
- Seiten: 432

Worum geht es?
Louisa ist fassungslos. Mit Paul war sie so glücklich wie nie zuvor. Mit ihm konnte sie furchtlos und ganz sie selbst sein und das Leben endlich in vollen Zügen genießen. Doch jetzt will er plötzlich nichts mehr mit ihr zu tun haben. Es bricht ihr das Herz, dabei erkennt sie hinter dem Sturm in seinen Augen immer noch Zuneigung. Sie ahnt nicht, dass Paul es kaum ertragen kann, für den größten Schmerz in ihrem Leben verantwortlich zu sein. Gibt es wirklich keine Zukunft für die beiden? Oder müssen sie nur verstehen, dass es zwar viel Mut braucht, die große Liebe zu finden, aber noch mehr Mut, sie festzuhalten?

Meine Meinung:
Das Cover ist wieder atemberaubend schön. Das Blau harmoniert super mit der goldenen Schrift der Letter. Dieser Marmor-artige Hintergrund ist einfach nur wunderschön und zieht die Blicke auf sich. Mir gefällt auch, dass es sehr gut zum ersten Teil passt. Das Design ist bis auf die Farbe gleich und dadurch sieht es auch im Bücherregal sehr schön aus und hebt sich trotzdem vom ersten Teil ab.
Inhaltlich schließt der zweite Teil nahtlos an den ersten an. 
Auf ein Wiedersehen mit Paul und Louisa hatte ich mich schon lange gefreut, vor allem nach dem das Ende des ersten Teils mein Herz so zerrissen hatte. Und weiter auseinandergerissen wurde es auch, als man wirklich realisiert hat, dass Paul einen Autounfall hatte. An dieser Stelle hat es mir besonders gefallen, dass sich das Buch von anderen abgehoben hat. Der Leser hat zwar ungefähr mitbekommen, was alles passiert war, doch richtig aufgewickelt wurden die Geschehnisse erst im Verlauf des Buches. Ich weiß nicht, wie oft ich schon gelesen habe, wie die Unfälle passiert sind - aber diese andere Art der Verarbeitung der Geschehnisse war sehr schön. So langsam wird auch immer deutlicher, dass Paul am Unfall damals vor fünf Jahren beteiligt gewesen war, bei dem Louisas geliebter Dad verstarb. Paul gibt sich zwar nicht indirekt die Schuld, trotzdem geht er auf Distanz zu Louisa und bricht damit nicht nur ihr Herz, sondern auch das des Lesers. Bichon hat hier überaus stark und wortkräftig Louisas Emotionen beschrieben, sodass ich komplett mit Louisas Schmerz, der Trauer und der Verzweiflung mitfühlen konnte. So stark mit einem Hauptcharakter mitzufiebern und zu leben, habe ich wirklich schon lange nicht mehr erlebt, weshalb es mich überaus gefesselt hat. Das Herz des Leser blutet für einige Zeitlang weiter - Paul genießt das Collegeleben, feiert, holt sich Mädchen und alles vor Augen Louisas, die immer noch nicht verstehen kann, weshalb ein so plötzlicher Bruch zwischen ihnen ist. Und auch wenn man meint Paul zu verstehen, herrscht so eine gewisse Anspannung und Abneigung gegenüber Pauls Verhalten beim Leser. Als Louisa dann schließlich Aiden - ein Freund von Paul - küsst, scheint es nicht nur endgültig aus, sondern auch endgültig eskaliert zu sein. Und an dieser Stelle beginnen sich Nähte über die Wunde am Herzen des Leser zu bilden. Langsam verheilt das Herz und man atmet auf, hoffend, dass Paul und Louisa wieder ein Element sind. Und gerade an der Stelle, wo man sich entspannt, wo die Spannung gerade abfällt, kommt der große Wendepunkt. Denn Paul hat da ja noch ein Geheimnis, von dem Louisa nichts weiß. Und dann beichtet er - und das gerade frisch verheilte Herz des Leser zerbricht wieder. Und wieder leidet man völlig mit Louisa mit. Und wieder bin ich als Leser einfach nur wahnsinnig begeistert, wie sehr mich dieses Buch in den Bann gezogen hat. Doch Wahrheit hat nicht nur was zerstörerisches, auch befindet sich darin ein Stück Heilung. Und diese Heilung war einfach nur traumhaft. Paul und Louisa sprechen sich aus und die Atmosphäre ist einfach nur perfekt. Sie nähern sich an und schon brandet die Liebe der beiden wieder auf. Dieses Finale war einfach nur einzigartig perfekt. Paul und Louisa - Sturm und Feuer - vereinen sich, obwohl sie so unterschiedlich sind. Einfach nur schön. 
Bichon hat dazu natürlich auch einen großen Beitrag mit ihrem hervorragenden Schreibstil geleistet. Abwechslungsreiche Wort- und Satzstrukturen, flüssiger und authentischer Schreibstil. Ein perfektes Finale, das alle Erwartungen übertroffen hat.


1 Kommentar:

  1. Eine echt schöne Rezensionen! Bislang war ich mir unsicher, ob ich Wir sind der Sturm überhaupt lesen möchte, da mich im Nachhinein die Geschichte des ersten Teils doch nicht so fesseln konnte, aber jetzt möchte ich am liebsten gleich in die Buchhandlung stürmen!

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