Montag, 16. Juli 2018

"Das Schicksal ist ein mieser Verräter" - John Green (Rezension)

"Manchmal wissen die Leute nicht, was sie versprechen, wenn sie es versprechen", sagte ich. Isaac sah mich an. "Ja, klar. Aber man muss seine Versprechen trotzdem halten. Genau das ist doch Liebe. Liebe ist, das Versprechen trotzdem zu halten. [...]"  - S. 60

Einzelband
- Taschenbuch, kindle
- 9,95 Euro, 9,99 Euro
- Verlag: DTV Hanserreihe
- Originalausgabe: the fault in our stars
- Deutsch: 30. Juli 2012
- Seiten: 336

Worum geht es?
„Krebsbücher sind doof“, sagt die 16-jährige Hazel, die selbst Krebs hat. Sie will auf gar keinen Fall bemitleidet werden und kann mit Selbsthilfegruppen nichts anfangen. Bis sie in einer Gruppe auf den intelligenten, gut aussehenden und umwerfend schlagfertigen Gus trifft. Der geht offensiv mit seiner Krankheit um. Hazel und Gus diskutieren Bücher, hören Musik, sehen Filme und verlieben sich ineinander - trotz ihrer Handicaps und Unerfahrenheit. Gus macht Hazels großen Traum wahr: Gemeinsam fliegen sie nach Amsterdam, um dort Peter Van Houten zu treffen, den Autor von Hazels absolutem Lieblingsbuch.

Cover:
Das Cover ist wirklich wunderschön. Mit gefällt die spielerische, aber schlichte Gestaltung des Covers sehr. Das Blau und die Schneeflocken sind super aufeinander abgestimmt und harmonieren sehr gut mit der roten Bildlaufschrift des Titels. Ansonsten verraten uns Titel und Cover nicht viel zum Inhalt, jedoch kann man an Hand des Titels den Charakter des Buches bestimmten; sarkastisch, witzig und doch hinter der ganzen Maske eine traurige Geschichte.

Storyline / Plot:
Hazel Grace lernt in einer Selbsthilfe Augustus Waters kennen, der ebenfalls unter dem Krebs leidet - jedoch in einer anderen Form. Schnell freunden die beiden sich an, schnell merken sie auch, dass sie mehr verbindet, als reine Freundschaft. Sie können zusammen lachen, zusammen weinen, aber das beste ist, dass die beiden sich nicht bemitleiden, wie es der Rest der Welt tut... Die beiden isolieren sich zwar dadurch ein wenig, aber sie können sich wenigstens ein schönes Leben. Da ich das Buch schon öfter gelesen habe, muss ich leider zugeben, dass es bei jedem Mal ein wenig langweiliger wird. Denn nach ein paar Stationen im Krankenhaus möchte Hazel unbedingt ihren Lieblingsautor Peter van Houten kennenlernen und ihm zur Fortsetzung des Buches befragen. Und da Krebspatienten einen Wunsch frei haben, fahren Hazel und Gus nach Amsterdam. Dort empfängt der Peter sie allerdings nicht so, wie es die beiden gedacht haben.
Wieder zuhause kommt ein nächstes Unglück: Gus aggressiver Krebs ist zurückgekommen. Und dieses Mal zwingt er ihn ein für alle Mal in die Knie. Und das war der Moment, wo bei mir zum allerersten Mal richtig die Tränen kamen und ich nichts anderes als schluchzen konnte, weil die Story mich so berührte. Ich habe das Gefühl, dass Hazel und Gus beide eine Maske tragen; und während der letzten Zeit, wo Gus langsam aber sicher dem Tod entgegenneigt, da lassen die beiden ihre Mauern fallen und zeigen sich gegenseitig. Es war für mich ein so unfassbar starker Moment, den ich egal, wie oft ich das Buch noch lese; genau diesen Moment, den werde ich nie vergessen, weil Worte manchmal auch stark und prägend sein können.
Doch mit Gus Tod ist die Geschichte nicht vorbei - auf seiner Beerdigung kommt Peter nochmal vorbei. Und erklärt Hazel, dass sie ihn an seine Tochter erinnert hat, dessen Protagonistin sie in "Ein herrschaftliches Leiden" ist.

Charaktere:
Hazel Grace ist ein unheimlich starkes Mädchen, was sarkastisch ist und optimistisch. Sie lässt den Leser wirklich gut mitfühlen und ist sehr einfühlsam, doch sie gibt ihren Mitpatienten genau das, was sie wollen: kein Mitleid. Hazel war für mich von Anfang an eine der besten Protas, die ich jedem Buch je gelesen habe.
Aber auch Gus ist nicht ohne. Sarkastisch, aber er macht sich nichts vor. Er hat stets die Realität vor Augen.
Allgemein sind alle Charaktere von John Green Musterbeispiele. Sie handeln sehr authentisch, wirken sehr echt und erscheinen nicht blass.

Schreibstil:
Ich glaube, dass zum Schreibstil nicht wirklich viel gesagt werden muss. Er ist einwandfrei, flüssig und die Sätze sind sehr gut verkettet. John Green hatte etwas an seinem Schreibstil, was einen wirkliche berührt und gefesselt hat.

Fazit:
Ein wirklich wunderbares Buch über das Leben von Krebspatienten; diese Story und vor allem diese Krankheit das gehören so viel mehr dazu. Dieses Buch zeigt alle Seiten des Krebses - nicht nur die schlechten - dass das Leben lebenswert ist, egal welche Krankheit man hat. 

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