Freitag, 12. Juli 2019

"Die Welt durch deine Augen" - Sarah Heine (Rezension)

Liebe muss man nicht sehen, man muss sie spüren



Allgemeines:
- Einzelband
- Softcover, eBook
- 10,00 Euro, 8,99 Euro
- Verlag: MIRA TASCHENBUCH
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum deutsch: 09.07.2019
 - Seiten: 316


Worum geht es?
Enyas größter Traum ist es, Schriftstellerin zu werden, doch die Realität sieht ganz anders aus. Sie kassiert nur Absagen von Verlagen, hält sich als Kellnerin mühsam über Wasser und fühlt sich von ihrem Freund Carlo unverstanden. Bis plötzlich Janosch vor ihr steht. Ein Blick in seine unergründlich blauen Augen, und für Enya eröffnet sich eine vollkommen neue Welt. An seiner Seite erscheint ihr das Leben leicht und alle Hürden mühelos überwindbar. Was Enya nicht weiß: Janosch verbirgt ein Geheimnis - vor ihr und der ganzen Welt …


Cover:
Das Cover ist ein wahrer Traum. Die schlichte Optik mit den mintfarbenen Blättern ist einfach nur ein schöner Anblick. Die beiden Personen, die in schwarz dargestellt worden sind, sind super süß und passen perfekt zum Inhalt und zu den anderen Farbkombinationen. Ein Buchcover, was einem direkt in den Blick fällt und einen fast schon "anschmachtet", gelesen zu werden.
5/5 Sterne

Storyline:
Ich bin so fasziniert von diesem Buch, dass es mir echt schwer fiel, alles in Worte zu fassen. Doch, legen wir los. Die Geschichte beginnt super spannend und fesselnd: Enya Unterberger bekommt eine Absage nach der anderen von Verlagen, und ihr Freund Carlo ist das perfekte Gegenteil: erfolgreich, berühmt und das Geld fließt nur so. Und Enya ist deswegen total am Boden- sie wünscht sich nichts weiter, als endlich Anerkennung zu bekommen. Und da sie die nicht in Carlo und ihren Eltern findet, lernt sie Janosch kennen. Und ab da beginnt so ziemlich der spannenste und fesselnste Teil des ganzen Buches. Enya bemerkt, dass sie in Janosch so viel mehr findet, und er ihr so unglaublich viel zurückgibt, dass sie die Beziehung zu Carlo in Frage stellt. Und dann kommt es zu einem großen Ereignis, eines, was Enyas Sicht auf Janosch verändert. Trotz dieser verheerenden Erkenntnis, die nebenbei echt gut abgewickelt worden ist, sodass der Leser da erstmal sitzt (und ich hab mir die Hand vor den Mund geschlagen und für eine Sekunde in einer Schockstarre verharrt). Ich finde es unglaublich, wie sehr mich so eine Geschichte fesseln kann, dass ich die Zeit vergesse, und mir wünsche Janosch und Enya als Freunde auch im wahren Leben zu haben. Und es geht das ganze Buch über so weiter, der Leser wirs immer wieder überrascht und wird mitgenommen, sodass es einem echt schwer fällt, das Buch aus der hand zu legen. Man fiebert wahnsinnig mit; ob es nun an dem Streit liegt, den Janosch und Enya haben und hatten oder ob es das Mitverfolgen der kleinen Geschichten ist, die Sarah Heine integriert hat: immer wieder liest Enya Janosch ein paar Textstellen aus ihrem Manuskript vor und nimmt den Leser so in eine Geschichte der Geschichte mit. Ich wünschte ich könnte mehr über Lynn und Elliott erfahren. Und ich sage euch eins: ich hab am Ende süße Tränen geheult und war danach fix und fertig. Gänsehaut garantiert bei einer so faszinierenden Storyline!
 5/5 Sterne

Charaktere:
 Enya und Janosch sind unglaublich. Sie wirken von vorne bis hinten schlüssig, durchdacht und nehmen den Leser wunderbar mit. Ihre Gedankengänge waren gut verständlich, und sie wirkten auf wunderbare Weise dem Leser sehr nah. Ich würde fast schon sagen, dass man sich sehr gut mit den beiden Protagonisten identifizieren kann.
5/5 Sterne

Schreibstil:
Dass Sarah Heine ein Schreibtaltent hat/ ist, hat sie auch schon in ihrer Debut-Trilogie bewiesen. Die Wörter sind einfach nur fantastisch gewählt und als Leser dachte ich mir an manchen Stellen nur so: wie kann diese Frau das? Ihre Sätze sind wunderbar verkettet, man gerät in einen richtigen Lesefluss. Ich glaube, wenn Sarah Heine viele Bücher geschrieben hätte, die keine so gute Bewertung aufgrund des Schreibstils bekommen haben. würde der Markt jetzt vor Bestsellern überquellen. Hier meine Lieblingszitate:
 " Ich dachte wirklich, ich kenne unsere Richtung, aber du warst mehr Nadel als Kompass und ich das Fähnchen im Wind" (s. 19)
"Ich blicke geradewegs in diese blauen Augen und sehe einen Ozean ohne Horizont." (s. 29)
"Hinterher liest es sich so leicht, dabei ist jedes Wort kalkuliert. Bedacht gewählt aus einer Armee gleicher Bedeutungen." (s. 30)
"Aber wer immer versucht, sich alle Türen offenzuhalten, wird irgendwann auf dem Flur verbringen" (s. 81)
"In diesem Moment sind wir echt. Und das in all meinen Welten." (s. 96)
5/5 Sterne

Fazit:
Ein so wunderbares Buch. So wunder, wunderschön. Ich habe geheult, ich habe gelacht, ich habe mitgefiebert und bin mitgerissen worden. Für solche Bücher lohnt es sich zu warten und zu leben und vor allem: zu lesen.
10/5 Sterne

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