Donnerstag, 30. April 2020

"Die Greifenreiterin - Hoffnung" - Sabine Schulter

Bist du bereit, den Himmel zu verteidigen?


Allgemeines:
- 2. Teil einer Tetralogie
- Softcover
- 12,99 Euro
- Verlag: Sabine Schulter
- Originalausgabe
- Erscheinungsdatum: 27. November 2019
- Seiten: 340
Hier gibt es die Rezension zum ersten Teil

Worum geht es?

Nachdem die Zea-Anführerin Ti´ha sie um Hilfe gebeten hat, kehren Rayna und Hyron zu den Himmelsschwertern zurück. Dort angekommen, können sie ihre Anführer davon überzeugen, dass es für ganz Teharis von Nutzen ist, wenn Zemzee aufgehalten wird. Doch als Rayna in den Süden zurückkehrt, muss sie feststellen, dass alles nicht so einfach ist wie gedacht und Zemzee Dinge in der Hinterhand hält, die alle Kräfteverhältnisse durcheinanderwirbeln. Die Einzigen, die ihm etwas entgegensetzen können, sind die Tenga: das magiebegabte Volk, das sich bisher strikt von allen anderen fernhielt.

Meine Meinung:
Wie auch schon beim ersten Teil, konnte mich das Cover auch dieses Mal überzeugen. Blau ist sowieso meine Lieblingsfarbe, deswegen hatte das Cover allein dadurch schon eine Anziehung auf mich. Der Schriftzug prangt wieder schön in der Mitte des Covers, lässt Platz für die süßen Details und deckt sich mit den Schnörkeln wunderbar mit dem Inhalt des Buches. Direkt darunter kann man die Schatten von Ferril und Rayna sehen, die ja die Protagonisten im Buch darstellen. Ein Bezug zum Inhalt ist also gegeben. Auch der Hintergrund mit dem zerstörten Wald und den Ruinen wirkt fesselnd und macht neugierig, in welches Abenteuer Rayna sich in diesem Teil stürzt. Abgerundet werden die Details durch eine Umrankung von Ästen und Blumen am Rand. Wenn man immer noch nicht erkannt hat, dass dieses Buch zu der Greifenreiterin-Reihe gehört, so sollten die kleinen Äste jeden Zweifel ausräumen.
Nachdem der erste Teil mich vom Stuhl gehauen hat, war ich super gespannt auf den zweiten Teil. Ich hatte Erwartungen und war doch sehr offen gegenüber dem zweiten Teil. 
Fast nahtlos schließt der erste Teil an den zweiten. Das Protagonisten-Duo aus Rayna und Hyron fliegt zurück zu Raynas Heimat, nachdem sie bei den Zea vor Zemzee Schutz gefunden hatten. Doch gerade angekommen - der Leser hat kaum Zeit durchzuatmen und sich gemütlich im Sessel zurückzulegen - wartet schon das nächste Abenteuer auf die beiden. Man wird von einem Sog im Buch zum nächsten gezogen, immer gespannt und aufgeregt, welche Überraschung Sabine Schulter als nächstes bereithält. 
Vor allem im ersten Teil des Buches, wo bis auf viel Erklärung und zusammenhängende Erläuterung augenscheinlich nicht viel passiert, schafft Schulter es, die Story lebendig und flüssig wirken zu lassen. Die Seiten fliegen vor sich hin, und ehe man sich's versehen konnte, waren Rayna und Hyron schon bei letzterem in der Heimat. Ein gelungener Ortswechsel, der eine ganz neue Dynamik in das Buch bringt und es viel facettenreicher werden lässt. Um Langeweile beim Leser vorzubeugen, wird auch die Beziehung gerade an dieser Stelle im Buch zwischen Rayna und Hyron thematisiert. Die authentischen Dialoge, die Wahrnehmung der Gefühle und der Perspektivwechsel sind das Sahnehäubchen oben drauf. Ein begeisternder Nebenplot, den das Buch eigentlich nicht braucht, aber ihm dadurch das I-Tüpfelchen verleiht, sozusagen den überspringenden Funken. Ich habe mitgefiebert, mich total in Rayna und Hyron verliebt und mein Herz war deswegen auch kurz vorm Zerspringen, als die beiden mit Rellik, Karim und Ti´ha zu dem Tempel aufgebrochen sind und angegriffen wurden. Die Blutwürmer hatten nicht nur die Portion Ekel bereit, sondern bewiesen mir erneut, dass mich das Buch völlig in den Bann gezogen hat - und ich es gar nicht gemerkt hatte, weil ich so in der Geschichte drin war! 
Das Quintett war wirklich süß. Fünf verschiedene Charaktere - eine Mission: das magieberührte Material aus dem uralten Tempel der Tenga zu holen... scheinbar unmöglich. Nichtsdestotrotz gelang es Schulter, jeden von den Charakteren einzuarbeiten und harmonieren zu lassen. Wenn mich der Part davor nicht schon vom Hocker gerissen hätte, dann hätte es dieser Teil 100%. 
Der Tempel lebte - er war super kreativ aufgebaut, hatte neue Elemente, die ich in noch keinem anderen Buch zuvor gelesen hatte und dem Buch ein Alleinstellungsmerkmal gaben. 
Bis der große Showdown kam. Ich dachte wirklich, ich hätte bis dato alles erlebt: Angst, Spannung, Freude, Hoffnung. Und dann kam der Feuerdrache und hob das Buch auf ein ganz anderes Niveau. Das, was ich in den letzten Seiten gefühlt habe, kann ich immer noch nicht in Worte fassen.

Fazit
Ich bin begeistert. Von allem. Von dem Schreibstil, dessen Wortwahl immer treffsicher und passend ist. Der Namenswahl der Charaktere, die alle unterschiedlich heißen und doch harmonieren im Buch. Von den eigenen Redewendungen im Buch, die ihm noch ein ganz anderes Antlitz verleihen. Von den Charakteren, die einfach nur traumhaft sind. Von dem Plot, der mir wieder bewiesen hat, dass es auch noch Literatur gibt, die mich überrascht. Die in der Masse von Büchern trotzdem heraussticht.

5/5 Sterne

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