Donnerstag, 27. Juli 2017

Rezension zu The Hate u give

"Vielleicht bin ich ja überempfindlich. Oder vielleicht haben sich die Dinge geändert. Vielleicht habe ich mich geändert." - S. 93

The Hate u give - Angie Thomas



Allgemeines:

- Einzelband
- Hardcover, auch als eBook
- 17,99 Euro Print, 13,99 Euro eBook
- Originaltitel: The hate u give
- Klappentext:
Die 16-jährige Starr lebt in zwei Welten: in dem verarmten Viertel, in dem sie wohnt, und in der Privatschule, an der sie fast die einzige Schwarze ist. Als Starrs bester Freund Khalil vor ihren Augen von einem Polizisten erschossen wird, rückt sie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit. Khalil war unbewaffnet. Bald wird landesweit über seinen Tod berichtet; viele stempeln Khalil als Gangmitglied ab, andere gehen in seinem Namen auf die Straße. Die Polizei und ein Drogenboss setzen Starr und ihre Familie unter Druck. Was geschah an jenem Abend wirklich? Die Einzige, die das beantworten kann, ist Starr. Doch ihre Antwort würde ihr Leben in Gefahr bringen...
Kaufen?


Vor Erscheinungsdatum posierte das Buch schon überall auf Bookstagram rum. Auch in den Bücher-Gruppen auf WhatsApp, in denen ich bin, haben wir schon viel über das Buch gesprochen, obwohl es noch gar nicht erschienen war.
Die Geschichte regt sehr zum Nachdenken an. Sie zeigt, dass man vor allem nicht immer nur einen Standpunkt von der Story haben soll. Und wie viele Probleme es auf der Welt noch um Rassismus gibt. Als ich das Buch beendet hatte, konnte ich erstmal nur dasitzen und einfach schweigen. Ich habe noch nie so ein Buch gelesen, das mich anfangs überhaupt nicht gefesselt hat, aber dann immer weiter mitgerissen hat. Auch wenn ich manchmal ein kleines Brett vor dem Kopf hatte, habe ich mit Starr, die 16-Jährige Protagonistin, mitgefühlt. An einigen Stellen war ich nicht wirklich begeistert von ihr und konnte auch ihre Ansichtsweisen nicht ganz verstehen, trotzdem, als ich das Buch fertig gelesen hatte, habe ich erstmal eine Weile gebraucht, um zu realisieren, was dieses Buch überhaupt sagen möchte. Es ist nicht so negativ gemeint, wie es da jetzt vielleicht steht, aber das Buch, Angie Thomas, möchte so viel damit sagen, dass ich mich auch lange nicht getraut hatte, eine Rezension zu schreiben.
Ich kann immer noch nicht verstehen, wie es Angie Thomas jetzt genau geschafft hat, mir eine neue Perspektive von Rassismus zu zeigen. Irgendwie glaube ich sogar, sie hat meine Gedanken beeinflusst...

Das Buch trägt vor allem wichtige Sachen mit; mit unterhaltsamen aber auch emotionalen Passagen bringt sie einem die Welt des Rassismus näher- so wie ich sie noch nie erlebt hatte. Sie zeigt uns, was vor einem großen Teil der Menschheit immer noch verschlossen bleibt. Manchmal habe ich mich selbst gefragt, ob ich auch ein Rassist bin, weil ich mich oft durch die Aussagen, die Starr hier getroffen hat, angesprochen gefühlt hatte.
Das gerät allerdings wieder ein wenig in Konflikt mit Starr selbst. Sie lehnt zu erst die Beziehung zu einem Jungen ab, mit der Begründung er sei weiß; auch sagt sie oft, dass Jesus schwarz wäre. Die Familie flucht dort öfter mit: Black Jesus!
Da frage ich mich, wenn das Buch so viel gegen Rassismus zeigen möchte, warum benutzen sie dann selbst solche rassistischen Ausdrücke?


Allgemein ist Rassismus ein sehr sensibles Thema. Doch möchte ich euch das Buch trotzdem ans Herz legen; es ist stellenweise witzig, emotional und authentisch geschrieben, das man das Buch von Angie Thomas nach kurzem nicht mehr aus der Hand legen kann. Sie zeigt einem, egal wer du bist, dass deine Stimme wichtig ist, ob sie auch noch so klein ist!
Ich kann es jedem nur ans Herz legen!

Bewertung: 4/5 Sterne.


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